Bestialischer Mord an Franzi: Der Prozess

Entführt, brutalst missbraucht und erschlagen - das Martyrium der zwölfjährigen Franziska bewegte im Februar die Menschen weit über die Region Ingolstadt hinaus. Elf Monate danach muss sich ein 26-Jähriger wegen Mordes vor Gericht verantworten.
von  dpa
Links oben: Der mutmaßliche Täter Stefan B. (26) ist vorbestraft: Die Polizei ermittelte auch schon wegen eines Sexualdeliktes gegen ihn. Rechts unten: Franziska O. († 12): Ihr letztes Lebenszeichen ist eine SMS an zwei Freundinnen, in der sie von einem Mann berichtet, der sie verfolgt.
Links oben: Der mutmaßliche Täter Stefan B. (26) ist vorbestraft: Die Polizei ermittelte auch schon wegen eines Sexualdeliktes gegen ihn. Rechts unten: Franziska O. († 12): Ihr letztes Lebenszeichen ist eine SMS an zwei Freundinnen, in der sie von einem Mann berichtet, der sie verfolgt. © ho/dpa

Entführt, auf brutalste Weise sexuell missbraucht und erschlagen - das Martyrium der zwölfjährigen Franziska bewegte im Februar die Menschen weit über die Region Ingolstadt hinaus. Elf Monate danach muss sich ein 26-Jähriger wegen Mordes vor Gericht verantworten.

Ingolstadt - Knapp ein Jahr nach dem Sexualmord an der zwölfjährigen Franziska in Neuburg a.d. Donau beginnt im Januar der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Das Landgericht Ingolstadt hat die Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen. Prozessbeginn wird nach Mitteilung vom Dienstag am 19. Januar sein.

Der 26 Jahre alte Angeklagte soll das Mädchen am 15. Februar auf dem Nachhauseweg entführt, an einem Weiher auf brutalste Weise sexuell missbraucht und dann mit einem Holzscheit erschlagen haben.

Der Mord an der Schülerin hatte die Menschen weit über die Heimat der Familie hinaus erschüttert. Besonders tragisch: Vor ihrer Entführung hatte Franziska einer Freundin in einer SMS geschrieben, dass ein grünes Auto ihrem Fahrrad auffällig folge. Die Kripo nimmt an, dass der Täter sein Opfer zu dem Zeitpunkt bereits im Visier hatte. Dem Hinweis in der SMS wurde aber fatalerweise nicht nachgegangen. Die Eltern meldeten ihr Kind erst tags darauf als vermisst. Sie hatten angenommen, Franziska übernachte nach dem Besuch eines Spielplatzes bei einer Freundin. Einen Tag nach dem Mord fanden Angler die Leiche des Mädchens in dem Weiher treibend.

Lesen Sie hier: Sexualmord an Franzi - die grausamen Details

Nach den Angaben des Gerichts muss sich der Beschuldigte auch wegen der Vergewaltigung einer Bekannten im Jahr 2013 und wegen des sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen im Januar 2014 verantworten. Das Schwurgericht hat 18 Verhandlungstage angesetzt, an denen 102 Zeugen und 18 Sachverständige vernommen werden sollen. Mit einem Urteil ist Ende April zu rechnen.

Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage wegen Mordes gegen den Mann erhoben. Nach den Ermittlungen kannte der mutmaßliche Täter Franziska nicht. Er stammt ebenfalls aus dem Landkreis Eichstätt. Nach Polizeiangaben ist er wegen Sexual- und Gewaltdelikten vorbestraft und saß schon im Gefängnis.

Nach dem Mord an Franziska hatte er sich auf der Flucht eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert, ehe er nahe Donauwörth gefasst wurde. Bei seiner Vernehmung soll der 26-Jährige die Tat gestanden haben.

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