Bayern rutscht! - Unfälle, Ausfälle, Verletzte
München - Verkehrsunfälle, ausgefallene Flüge, ausbleibende Post: Glatteis hat am Samstag in Bayern zu zahlreichen Behinderungen geführt. Bei den meisten Unfällen handelte es sich laut Polizei um Blechschäden.
Doch es gab auch Schwerverletzte. So war ein Auto bei Hösbach (Landkreis Aschaffenburg) in einen Lastwagen geprallt, der sich auf der Autobahn 3 wegen des Eises quergestellt hatte. Ein 19-Jähriger wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Ebenfalls auf der A3 bei Aschaffenburg verlor eine 27-Jährige die Kontrolle über ihr Auto, geriet ins Schleudern und prallte gegen eine Leitplanke. Dort erfasste ein Sattelzug ihr Fahrzeug. Die 27-Jährige wurde schwer verletzt.
Lkw-Unfall auf der A96: Stau und Behinderungen
Auf der A96 (München-Lindau) geriet ein Lastwagen bei Greifenberg ins Schleudern und prallte gegen eine Lärmschutzwand. Weil Teile der Wand auf die Gleise der Ammerseebahn fielen, wurde diese Strecke zunächst gesperrt. Auch auf der Autobahn war deshalb in einer Richtung vorübergehend kein Fortkommen mehr.
Am Flughafen München: Ausfälle und Verspätungen
Am Flughafen München kam es ebenfalls zu Behinderungen: Rund 40 Flügen wurden annulliert, zahlreiche Maschinen hatten Verspätung. Grund dafür waren einem Pressesprecher zufolge die Enteisung von Start- und Landebahnen und Flugzeugen sowie die schlechte Sicht.
München: Post stellt Briefzustellung ein
Zu spüren bekamen die Folgen des Glatteises auch die Münchner Bürger: In der Landeshauptstadt rückte die Feuerwehr rund 50 Mal an, weil sich Fußgänger bei Stürzen verletzt hatten. Briefträger der Deutschen Post lieferten aufgrund des Wetters im kompletten Stadtgebiet keine Sendungen aus. Die Arbeit sei für die Mitarbeiter, die zu Fuß und mit Fahrrädern unterwegs sind, zu gefährlich, sagte ein Pressesprecher. Pakete hingegen würden normal zugestellt, auch die Sendungen an Postfächer liefen wie gewohnt.
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In Augsburg blieb der Zoo wegen Glatteises geschlossen.
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, kam es vor allem in der Mitte des Freistaats zu rutschigen Straßen. Am gefährlichsten sei es im Bereich zwischen Coburger Land und Alpenvorland gewesen. Dort herrschten in der Nacht auf Samstag bei bis zu minus 15 Grad Celsius auch die niedrigsten Temperaturen. In der Nacht auf Sonntag dürfte es deutlich seltener zu Glätte kommen. Von Sonntag auf Montag wird es laut DWD voraussichtlich regnerisch, ab Montagfrüh bleibt es trocken und wird deutlich milder.