Bayern eröffnet zweites "Balkanzentrum"
Bamberg - Die zweite bayerische Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber mit wenig Aussicht auf ein Bleiberecht geht in Bamberg in Betrieb. Das sogenannte "Balkanzentrum" ist auf einem ehemaligen Gelände der US-Streitkräfte eingerichtet worden. Vom Wochenanfang an sollen dort Menschen vor allem aus den Balkanländern unterkommen, deren Asylantrag aller Voraussicht nach abgelehnt wird. Sozialministerin Emilia Müller (CSU) will sich am Mittwoch vor Ort ein Bild machen.
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Die Einrichtung ist für bis zu 1500 Menschen vorgesehen, wie das Innen- und das Sozialministerium im August angekündigt hatten. Das erste "Balkanzentrum" richtete der Freistaat in einer ehemaligen Kaserne im oberbayerischen Manching ein.
Wie die Regierung von Oberfranken mitteilte, sind in Bamberg alle Verwaltungsschritte im Asylverfahren gebündelt: Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sind ebenso vor Ort wie eine Dependance des Verwaltungsgerichts Bayreuth. Die Asylverfahren sollen auf diese Weise innerhalb von sechs Wochen abgeschlossen werden.
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In einer ersten Ausbaustufe des Zentrums finden dort 400 Asylbewerber und 50 Behördenmitarbeiter Platz. Später sollen es dann 1500 Asylsuchende und 200 Mitarbeiter sein. Insgesamt elf Gebäude stehen zur Verfügung; der Freistaat Bayern mietet sie vom Bund, dem Eigentümer des Geländes, an.
Das US-Militär war vor einem Jahr aus Bamberg abgezogen. Auch auf dem restlichen ehemaligen US-Gelände soll die Konversion - also die Umnutzung für zivile Zwecke - vorangetrieben werden. Die Stadt will das Areal von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übernehmen und für den Wohnungsmarkt öffnen. Das US-Gelände ist insgesamt rund 450 Hektar groß.
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