Bayern-Ei-Geschäftsführer verhaftet

Regensburg – Im Fall salmonellenverseuchter Eier aus Niederbayern ist der Geschäftsführer von Bayern-Ei verhaftet worden. Dem 44-Jährigen werde gefährliche Körperverletzung in 77 Fällen und ein Fall von Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Regensburg am Mittwoch mit. Zudem wird dem Verdächtigen gewerbsmäßiger Betrug in 256 Fällen vorgeworfen.
Es bestehe der dringende Verdacht, dass der Beschuldigte die Salmonellenkontamination kannte, hieß es weiter. Gleichwohl lieferte er durch das von ihm geleitete Unternehmen die belasteten Eier mit Qualitätsstandard Güteklasse A und somit zum unmittelbaren Verzehr aus. Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erkrankten daraufhin in Österreich zwischen Juni und September 2014 insgesamt 78 Menschen nach dem Verzehr eierhaltiger Speisen an einer Magen-Darm-Entzündung. Ein 94-Jähriger war an der Erkrankung gestorben. Die Ermittler schließen nicht aus, dass noch weitere Fälle aufgedeckt werden.
Die Lebensmittelüberwacher der Landratsämter hatten Anfang August in Abstimmung mit dem Verbraucherschutzministerium in München den Verkauf von Eiern aus dem Betrieb am Unternehmenssitz in Aiterhofen (Kreis Straubing-Bogen) sowie in Aholming-Tabertshausen (Kreis Deggendorf) vorläufig untersagt. Der Verdächtige soll zudem seine Großabnehmer bei 256 Verkäufen getäuscht haben, indem er die Salmonellen verschwieg und mangelfreie Ware versprach. Dadurch ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Schaden von mehr als drei Millionen Euro entstanden.
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Der zuständige Ermittlungsrichter hatte auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft gegen den 44-Jährigen wegen Fluchtgefahr angeordnet. Dem Mann droht eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Das Unternehmen äußerte sich nicht zu der Verhaftung des Geschäftsführers. Schon in den vergangenen Wochen hatte Bayern-Ei keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.