Bayern baut Sicherheitswacht massiv aus

München - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will die freiwillige Sicherheitswacht im Freistaat deutlich ausbauen. „Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens“, sagte der CSU-Politiker am Dienstag in München, „Bürger schützen Bürger. Dazu brauchen wir keine Bürgerwehr oder andere gspinnerte Ideen“, betonte er.
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Hermann zufolge sollen die Angehörigen der Sicherheitswacht keine Hilfspolizei sein, wohl aber „verlängerter Arm“ der Polizei. Bei Gefahr im Verzug sind sie befugt, Personalien festzustellen, Platzverweise auszustellen und mutmaßliche Straftäter festzuhalten. „Verdächtige Beobachtungen“ könnten sie schnell über Funk weitergeben. Allerdings bekräftigte Herrmann: „Das Eingreifen ist und bleibt Aufgabe unserer Polizei.“
„Von 60 Bewerbern haben wir heuer 13 genommen“, sagte der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä. Interessierte Bürger müssten zwischen 18 und 60 Jahren alt sein, eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung und einen einwandfreien Leumund besitzen.
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Etwa 10 Stunden im Monat sind Pflicht, für die geleisteten Dienstzeiten gibt es acht Euro pro Stunde Aufwandsentschädigung. Nach einer Schulung von 40 Stunden gehen die Ehrenamtlichen zu zweit auf Patrouille – ausgerüstet mit Funkgerät und Reizgas und durch eine Jacke oder Armbinde gekennzeichnet.