Bayerischer Touristen-Hotspot bekommt spektakuläre Neuerung: Neue Hängebrücke vor der Partnachklamm

36 Meter lang, nicht ganz preiswert, aber auf jeden Fall einen Besuch wert: Die Partnachklamm hat eine neue Brücke. Die Touristenattraktion in Bayern sieht aus wie eine große Treppe – und soll vor allem etwas anderes überflüssig machen.
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Ein Blick auf die tosende Partnach, die durch die gleichnamige Klamm fließt. Hier hat am Montag eine sehenswerte Neuerung eröffnet.
Ein Blick auf die tosende Partnach, die durch die gleichnamige Klamm fließt. Hier hat am Montag eine sehenswerte Neuerung eröffnet. © Angelika Warmuth/dpa

Insgesamt 36 Meter lang, rund 450.000 Euro teuer – seit Montag hat die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen eine neue Hängebrücke. Allerdings nicht wie man sie sich eigentlich vorstellen würde, sondern eine mit Stufen.

Die neue Stufen-Hängebrücke schwebt über einer Hangrinne am Südende der Klamm. Da es dort zwischen Anfang und Ende einen großen Höhenunterschied gibt, haben die Architekten die schwebende Stufentreppe konstruiert. So konnte eine zu steile Steigung von 23 Prozent vermieden werden, teilt der Markt Garmisch-Partenkirchen zur Eröffnung der neuen Attraktion am Montag mit.

Die neue Hängebrücke über der Partnachklamm: Am Montag wurde sie eröffnet.
Die neue Hängebrücke über der Partnachklamm: Am Montag wurde sie eröffnet. © Markt Garmisch-Partenkirchen/dpa

Konstruktion der Brücke ist eine Seltenheit

Der betroffene Rundwanderweg vom Südende der Klamm nach Vordergraseck ist laut Gemeinde ganzjährig beliebt, besonders bei Familien und älteren Besuchern.

Solche Hängebrücken-Konstruktionen wie die, die es nun in der Partnachklamm zu bestaunen gibt, sind selten - eine ähnliche Brücke finde man etwa im Ötztal. Die Hängebrücke sei ein "bemerkenswertes technisches und touristisches Highlight", teilt der Markt mit.

Immer häufiger gab es Schäden

Ein touristisches Highlight zu schaffen, ist aber nicht Hauptgrund des Brückenbaus. Die Gemeinde hatte sich aufgrund der immer häufiger auftretenden Schlammlawinen zu dem teuren Bau entschieden.

Damals wurde der Weg hinter dem Kassenhäuschen der Partnachklamm weggerissenen.
Damals wurde der Weg hinter dem Kassenhäuschen der Partnachklamm weggerissenen. © Angelika Warmuth (dpa)


Im Zuge des Klimawandels hatten diese sich gehäuft und große Schäden hinterlassen. Die Instandhaltungsmaßnahmen hatten jährlich über 25.000 Euro gekostet.

Die Brücke soll nun den Plänen nach das ganze Jahr, also auch im Winter, begehbar sein, sagt Presssprecherin Silvia Käufer-Schropp der AZ. Zwar seien einzelne Teilstücke der Klamm temporär immer wieder gesperrt, aber grundsätzlich soll die Brücke das ganze Jahr hinweg offen sein.

Wintereinbruch verzögerte die Arbeiten

Im Frühjahr 2023 hatte man sich auf die Suche nach einer Baufirma gemacht, Anfang Oktober hatten die Bauarbeiten begonnen. Ein Unternehmen aus Zirl in Österreich hatte die Umsetzung übernommen. Im Mai hätte man fertig sein wollen, jedoch verzögerte der Wintereinbruch die Arbeiten, wie die Gemeinde mitteilt.

Ein Bagger schüttete 2018 in der Partnach einen Weg auf, um an die vom Hochwasser weggerissene Stelle zu kommen.
Ein Bagger schüttete 2018 in der Partnach einen Weg auf, um an die vom Hochwasser weggerissene Stelle zu kommen. © Angelika Warmuth (dpa)

Der Klimawandel macht der Partnachklamm immer wieder zu schaffen. Im vergangenen Jahr war in der Klamm selbst eine neue eiserne Brücke gebaut worden. Die Brücke war bei einem Hochwasser stark beschädigt worden, ein Baumstamm war auf das Bauwerk gestürzt.

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Auch zu Felsstürzen kommt es immer wieder. Erst im November löste sich ein 2,5 Kubikmeter großer Brocken aus der Wand und fiel auf den Weg herab, der zum Haupteingang der Partnachklamm führt. Daraufhin wurde ein 90.000 Euro teures Sicherheitsnetz von der Gemeinde installiert.

Jährlich besuchen rund 300.000 Menschen die Partnachklamm. Die rund 700 Meter lange und teils über 80 Meter tief eingeschnittene Felsenschlucht ist seit 1912 ein Naturdenkmal und begehbar.

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  • Salvator2000 am 09.07.2024 09:17 Uhr / Bewertung:

    Die Hängebrücke sei ein "bemerkenswertes technisches und touristisches Highlight„

    Mag sein dass die Brücke ein technisches Highlight ist, das mögen Fachleute beurteilen aber schön ist sie auf den ersten Blick wirklich nicht. Wenn man schon fast eine halbe Million dafür ausgibt warum dann mit Elementen die aussehen als hätte man sie aus dem Grosshandelsbaumarkt zusammengestellt. Ja wäre vielleicht noch viel teurer sonst geworden aber für das Geld kann man doch bestimmt auch etwas bauen das tatsächlich die Bezeichnung touristisches Highlight verdient.

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