Bayerischer Arbeitsmarkt mit starkem Aufschwung

Nürnberg - Zwar war der Winter ohnehin nicht besonders nass und kalt, wodurch weniger Menschen auf dem Bau und in anderen Außenberufen ihren Job verloren als üblich. Dennoch macht sich nun die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt kräftig bemerkbar.
Mit den frühlingshaften Temperaturen belebt sich auch der Arbeitsmarkt im Freistaat. Nach dem Ende des heuer ohnehin nicht besonders strengen Winters sank die Zahl der Arbeitslosen im April kräftig um 7,7 Prozent auf 256 600. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Punkte auf 3,7 Prozent zurück, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte.
"Der Frühjahrsaufschwung setzt sich am bayerischen Arbeitsmarkt erfreulicherweise fort", schilderte Behördenchef Markus Schmitz. Die Industrieunternehmen schätzten ihre aktuelle Geschäftslage positiv ein, auch wichtige Indikatoren wie die Zahl neu gemeldeter offener Stellen oder die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hätten sich positiv entwickelt. "Dies spricht für die robuste Verfassung des Arbeitsmarktes im Freistaat."
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Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, betonte jedoch zugleich: "Derzeit helfen der schwache Eurokurs und der niedrige Ölpreis der exportorientierten bayerischen Wirtschaft. Ganz anders sieht es aus, wenn diese günstigen Umstände wegfallen."
Doch zunächst ist die Entwicklung auch auf Jahressicht positiv. So sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu April 2014 auf ohnehin gutem Niveau um zwei Prozent. Parallel dazu nahm die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter zu. Sie lag nach den jüngsten Daten vom Februar auf dem Rekordwert von 5,08 Millionen und stieg binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent.
Zugleich wächst auch das Angebot an offenen Stellen weiter. "Mit aktuell mehr als 85 000 Angeboten befindet sich unser Stellenpool weiterhin auf einem sehr hohen Niveau", erläuterte Schmitz. "Ein höherer Bestand wurde zuletzt vor mehr als 13 Jahren gemessen." Der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen mahnte zugleich, dass diese gute Lage genutzt werden müsse, um auch schwerer vermittelbare Jobsucher wie Langzeitarbeitslose in Lohn und Brot zu bringen.