Bayerische Unfall-Statistik: Weniger Verkehrstote

In Bayern starben zuletzt weniger Menschen im Straßenverkehr. Die Staatsregierung ist zufrieden mit der Entwicklung der letzten Jahre und gibt einen Ausblick auf neue Planungen zur Verkehrssicherheit.
von  dpa, AZ
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verteidigt die Polizei.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verteidigt die Polizei. © Sven Hoppe/dpa

München - In Bayern hat es zuletzt deutlich weniger Verkehrstote gegeben. Wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch bei der Bilanz des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 mitteilte, starben im vergangenen Jahr 541 Menschen durch Unfälle auf Bayerns Straßen.

Das sei der niedrigste Stand an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren. "Im Vergleich zu 2011, dem Bezugsjahr des Verkehrssicherheitsprogramms, ist das ein Rückgang um mehr als 30 Prozent", sagte Herrmann.

Demnach hat sich auf den Landstraßen im Freistaat die Zahl der tödlich Verunglückten 2019 im Vergleich zu 2011 um mehr als 40 Prozent verringert. Auch die Zahlen von tödlichen Unfällen mit Motorrädern und schweren Nutzfahrzeugen seien jeweils deutlich zurückgegangen, sagte Herrmann. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen hat sich der Bilanz zufolge ebenfalls leicht reduziert - 2019 waren es im Freistaat rund 67.000.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verteidigt die Polizei.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verteidigt die Polizei. © Sven Hoppe/dpa

Unfall-Statistik: Zu schnelles Fahren bleibt das Hauptproblem

Zu schnelles Fahren bleibt Herrmann zufolge die häufigste Unfallursache. Allein im vergangenen Jahr gab es demnach weit mehr als eine Million erfasste Verstöße gegen Tempo-Begrenzungen.

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Bayern erhöhte sich von rund 351.000 im Jahr 2011 auf etwa 417.000 im vergangenen Jahr. Dies liege aber vor allem daran, dass die Zahl der Kraftfahrzeuge in Bayern in dem Zeitraum um fast eineinhalb Millionen auf rund 10,2 Millionen im Jahr 2019 gestiegen sei.

Die gesunkenen Zahlen der Verkehrstoten seien vor allem der intensiven Verkehrssicherheitsarbeit von Straßenbaubehörden und häufigen Polizeikontrollen zu verdanken, betonte der Innenminister.

Neues Verkehrssicherheitsprogramm soll 2021 vorgestellt werden

Laut Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hat der Freistaat in den Jahren insgesamt fast 440 Millionen Euro investiert, um Bayerns Straßen - etwa durch zusätzliche Fahrspuren oder Schutzplanken - verkehrssicher zu machen.

Ein neues, bis 2030 angelegtes Verkehrssicherheitsprogramm wollen die Minister Anfang nächsten Jahres vorstellen. Im Fokus stehe dann die Zielsetzung, die Zahl der schweren oder sogar tödlichen Verkehrsunfälle noch weiter zu reduzieren. "Die Menschen in Bayern sollen sicher von A nach B kommen", sagte Schreyer.

Neben dem Ausbau der Verkehrssicherheit für Motorradfahrer und im Schwerverkehr solle dann besonders der Schutz von Radfahrern und Fußgängern noch mehr in den Fokus rücken. Auch die Erhöhung der Sicherheit für besondere Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung stehe auf der Agenda.

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