Bahnbaustellen, so schlimm wird es in Bayern

Bundesweit will das Unternehmen in diesem Jahr an verschiedensten Stellen ran – und gibt dafür viel Geld aus. 50 Projekte für insgesamt 10,7 Milliarden Euro mit bis zu 800 Baustellen gleichzeitig werden angepackt. Wo überall gewerkelt wird:
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Ein Bauarbeiter geht über eine noch nicht fertige Gleisanlage der Bahn.
Lukas Schulze/dpa Ein Bauarbeiter geht über eine noch nicht fertige Gleisanlage der Bahn.

Bundesweit will das Unternehmen in diesem Jahr an verschiedensten Stellen ran – und gibt dafür viel Geld aus. 50 Projekte für insgesamt 10,7 Milliarden Euro mit bis zu 800 Baustellen gleichzeitig werden angepackt. Wo überall gewerkelt wird:

München - Bahnkunden müssen auch in diesem Jahr mit zahlreichen Baustellen im deutschen Netz rechnen. In Spitzenzeiten werde es 800 Baustellen gleichzeitig geben, kündigte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla an. Neben Instandhaltungsvorhaben würden allein rund 50 Neu- und Ausbauprojekte geplant oder umgesetzt.

In das Schienennetz und die Bahnhöfe fließt die Rekordsumme von 10,7 Milliarden Euro, vergangenes Jahr waren es 9,4 Milliarden Euro gewesen. Der Anstieg geht zum Teil auch auf höhere Baupreise zurück. Den Großteil der Summe übernimmt der Bund. Das Milliardenprojekt Stuttgart 21 ist da noch nicht eingerechnet.

Großvorhaben der Bahn werden zu Einschränkungen führen

Einschränkungen für die Fahrgäste sollen möglichst gering gehalten werden. "Wir bekommen das Fahren und Bauen immer besser in den Griff", sagte Pofalla. So würden mehr Bauleute eingesetzt, häufiger Hilfsbauwerke errichtet und mehr nachts gearbeitet – damit die Züge frühzeitig wieder rollen können.

Allerdings gibt es einige Großvorhaben, die die Fahrgäste sehr wohl spüren werden. Allen voran die Generalüberholung der ersten, rund 30 Jahre alten Schnellfahrstrecken. Sie beginnt 2019 mit dem Abschnitt Hannover-Göttingen, wo vom 11. Juni bis 14. Dezember gebaut wird. Folge: Totalsperrung, Umleitung, Zugausfälle. Zwischen Hamburg und Frankfurt, Berlin und Frankfurt sowie Hamburg und München brauchen die Züge dann 30 bis 45 Minuten länger – sofern alles läuft wie geplant. Und die Züge werden voraussichtlich auch voller sein, weil weniger fahren als üblich, wie die Bahn ankündigte.

Verzögerungen bei ICEs, auch auf der Nord-Süd-Strecke

Die Nord-Süd-Strecke ist eine der wichtigsten Routen im Netz: 15,5 Millionen Fahrgäste fahren pro Jahr mit ICE und Intercity zwischen Hannover und Würzburg. Bis Ende 2023 soll die gesamte Strecke saniert sein.

Zwischen Berlin und Wolfsburg etwa können ICE noch bis Mitte Mai nur höchstens Tempo 160 fahren, weil an der Leit- und Sicherungstechnik gearbeitet wird. Zwischen Augsburg und Nürnberg sind die Züge von Ende März bis Ende Juni 20 bis 25 Minuten länger unterwegs, weil an Weichen und Gleisen gearbeitet wird. Von Ende Oktober bis Mitte Dezember können Züge mehrerer ICE-Linien nicht am Frankfurter Flughafen halten, weil S-Bahn-Züge über den Fernbahnhof umgeleitet werden.

Großes Ziel der Bauvorhaben: Engstellen beseitigen

Ein besonderes Augenmerk liegt nach Pofallas Angaben darauf, die Flaschenhälse im Netz zu weiten – etwa durch neue Weichen und Überholgleise. Vier große Engstellen wurden identifiziert: Zwischen Köln und Dortmund sind die Gleise nach Bahn-Berechnung zu 140 Prozent ausgelastet – Probleme im Betrieb kann es üblicherweise aber schon ab 90 Prozent geben.

Andere Abschnitte sind kaum weniger überlastet: Fulda-Mannheim (135 Prozent), Würzburg-Nürnberg (125 Prozent) und der Raum Hamburg (120 Prozent).

Maßnahmen in Bayern

München Hautbahnhof: Bis 1. September Tunnelbohrungen. Betroffen sind nacheinander die Gleise 20/21, 11/12 und 16/17. Züge halten teils nicht am Hauptbahnhof, bis zu zehn Minuten längere Reisezeit und Sperrungen in Wochenend-Nächten.

Aschaffenburg-Würzburg: Von 31. März bis 15. April ist die Strecke nur eingleisig befahrbar. Umleitung über Jossa (+35 Minuten, Halt Hanau entfällt), einzelne Zugausfälle Nürnberg-München.

Salzburg-Rosenheim: 11. April bis 24. Juni steht wegen Erneuerungen nur ein Gleis zur Verfügung. Die Reisezeit verlängert sich um 20 Minuten, Züge fahren in München früher ab, einige fallen aus.

Bamberg-Breitengüßbach: Die Schnellfahrstrecke wird von 30.März bis 2. April komplett gesperrt. Züge werden umgeleitet (+90 Minuten), fahren in München und Nürnberg früher ab und die Halte Erlangen, Bamberg und Coburg entfallen.

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