MVG: Erneute Probleme mit C2-Zügen
München - "U-Bahnen kauft man, um sie – möglichst mit Fahrgästen gefüllt – im Netz fahren zu lassen", sagt Alexander Reissl, Chef der Stadtrats-SPD. Mit den C2-Zügen, eigentlich den jüngsten in der MVG-Flotte ist genau das aber schwierig. Seit Jahren machen die Züge des Herstellers Siemens immer wieder Probleme, jetzt müssen die Fahrzeuge wieder in die Werkstatt.
Reissl bestätigt: OB Dieter Reiter habe deshalb bereits mit Siemens-Chef Joe Kaeser telefoniert. Siemens sei "in der Sache sehr engagiert", so Reissl, "auf der anderen Seite aber bleibt, dass da Züge sind, die man nicht so einsetzen kann, wie man müsste". So seien auch zu viele alte ebenfalls störungsanfällig Züge unterwegs. 21 Züge für insgesamt 185 Millionen Euro hatte man einst bei Siemens bestellt, zum Fahrplanwechsel 2013/14 sollten diese eingesetzt werden. Eine Zulassung bekamen damals aber zunächst nur drei Züge.
MVG-Sprecher: "100 Prozent der Züge fahren nie"
Bis heute sind nur 18 der 21 Züge zugelassen, davon konnten im Januar elf eingesetzt werden. Im Herbst waren es sogar nur sieben bis acht Züge. "100 Prozent der Züge fahren nie", erklärt MVG-Sprecher Matthias Korte, manche seien in der Werkstatt, andere in Reserve, "aber elf von 18, da ist natürlich noch Luft nach oben."
Immerhin: "Die Lösung ist in Arbeit", sagt Korte. Um die Verfügbarkeit zu erhöhen, gingen die Pannen-Bahnen nun Zug um Zug in die Werkstatt. Dort werden sie parallel zu den zu den Instandhaltungsmaßnahmen technisch überarbeitet, unter anderem geht es um Software-Updates. Korte betont: "Es kommen nicht alle Fahrzeuge auf einmal vom Gleis." Bis zur Jahresmitte soll alles geschafft sein. Siemens habe dafür mehr Personal in die MVG-Werkstätten in Fröttmaning entsandt. Immerhin: Die noch fehlenden Züge 19 bis 21 sollen bei der Gelegenheit auch ihre Zulassung erhalten.
Weitere Bestellung für C2-Züge seit längerem in Auftrag
Die Probleme mit den C2-Zügen seien sicherlich ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen, so Reissl. Anders als bei Autos gebe es bei Schienenfahrzeugen keine Typen-Zulassung. Jedes müsse einzeln zugelassen werden, erklärt er. Zuständig ist die technische Aufsichtsbehörde bei der Regierung von Oberbayern und das gehe nur sehr schleppend voran. "Ein unbefriedigendes Ergebnis", so Reissl.
Eine weitere Bestellung für Züge dieses Typs ist schon seit längerem in Auftrag. Ob man, wie ursprünglich geplant, noch weitere Züge der Reihe ordert, steht laut MVG noch nicht fest.
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