Automobilclub: Meiste Autofahrer vorschriftsmäßig unterwegs
München - Knapp 9000 von gemessenen 230.000 Fahrzeugführern waren vergangenen Mittwoch während des Blitzmarathons in Bayern zu schnell unterwegs. Das entspricht 3,8 Prozent aller Autofahrer und beweist: Eine große Mehrheit verhält sich im Straßenverkehr vorschriftsmäßig.
Lediglich 0,3 Prozent aller Pkw-Führer waren so schnell unterwegs, dass sie Punkte in Flensburg sammelten. Der "Automobilclub von Deutschland" ist aus diesem Grund der Ansicht, der Blitzmarathon sei wirkungslos. Einige Polizeidirektionen in Bayern sowie andere Bundesländer würden sich an der Aktion gar nicht erst beteiligen.
Problem nicht nur die Geschwindigkeit
Die oft als Ursache angegebene "nicht angepasste Geschwindigkeit" sei bei weitem nicht der einzige Grund für Unfälle. So müsse beispielsweise auch das Bewusstsein für den richtigen Sicherheitsabstand geschärft werden. Die Polizei hatte vergangene Woche auch andere Delikte als überhöhte Geschwindigkeit registriert, darunter etwa Fahrten ohne Gurt oder die Handynutzung am Steuer.
Für Innenminister Joachim Herrmann gilt dennoch die überhöhte Geschwindigkeit als das größte Vergehen: "Zu schnelles Fahren ist kein Kavaliersdelikt, sondern höchstgefährlich", sagte er nach der 24-stündigen Aktion.
Auch Lobbyisten und Verbände wie "Mobil in Deutschland" stellen sich gegen die Aktion, allerdings aus anderen Gründen. Sie sehen den Personalmangel der Polizei bei der derzeitigen Sicherheitslage als Ausschlusskriterium für einen Blitzmarathon.
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