Asylbewerber in KZ-Baracke: Pläne gestoppt!

MÜNCHEN/AUGSBURG - Die geplante Unterbringung von Asylbewerbern in einem ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Dachau ist vom Tisch. Der Freistaat Bayern zog, wie aus einer Mitteilung der Stadt Augsburg hervorgeht, die Notbremse.
Am Wochenende war ein Bericht der Abendzeitung, in der der Beschluss des Augsburger Sozialauschusses thematisiert wurde, auf großes mediales Interesse gestoßen – auch im Ausland. Die Augsburger Kommunalpolitiker hatten einen Tag nach dem 70. Jahrestag zur Befreiung von Auschwitz über alle Fraktionen hinweg den einhelligen Beschluss gefasst, in der „Halle 116“ Asylbewerber unterzubringen.
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Die Augsburger Entscheidungsträger, allen voran Oberbürgermeister Kurt Gribl, hatten keine Bedenken bei einer Unterbringung von Asylanten in dem ehemaligen KZ-Außenlager. An dieser Haltung änderte auch die nunmehr getroffene Entscheidung des Freistaates nicht, die Verwendung der „Halle 116“ als Asylantenheim nicht weiter zu prüfen.
Der Sozialreferent der Stadt Augsburg, Stefan Kiefer, meldete sich in einer offiziellen Erklärung zu Wort: „Wir teilen die Auffassung des Freistaates zur Unterbringung von Asylbewerbern in Halle 116 nicht. Ich bin überzeugt, dass wir vor Ort eine gute Lösung gefunden hätten, aus dem „Denkort“ auch einen Ort des aktiven Wirkens im Sinne der Menschlichkeit zu entwickeln.“ Oberbürgermeister Kurt Gribl sprach in der gleichen Erklärung davon, dass es zunächst darum gegangen sei, Menschen in akuter Not zu helfen.
Für die Stadt Augsburg ist das Thema zu den Akten gelegt zu sein, wenn auch zähneknirschend. „Wir wollen aber auch keineswegs provozieren und akzeptieren daher die Entscheidung des Freistaats Bayern, dass das Gebäude als Unterbringungsmöglichkeit ausscheidet. Dadurch erübrigen sich alle weiteren Überlegungen“, erklärte der Sozialreferent.