Ansbach: Werden die Tankstellen-Mitarbeiter geehrt?

Sie stoppten den mutmaßlichen Todesschützen auf seiner Amokfahrt: Für ihren mutigen Einsatz könnten die Automechaniker aus Mittelfranken eine Auszeichnung bekommen - welche, wird nun geprüft.
dpa |
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Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU - r) überreicht Frank Gurrath, dem Besitzer von Tankstelle und Autohaus in Bad Windsheim, einen Blumenstrauß. Nach der Amokfahrt mit zwei Toten in Mittelfranken schlägt Schmidt die Tankstellen-Mitarbeiter aus Bad Windsheim für eine Ehrung vor. Sie überwältigten den mutmaßlichen Schützen und hielten ihn fest, bis die Polizei kam.
Nadine Kämmerer/Abgeordnetenbüro Bundesminister Christian Schmidt MdB/dpa Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU - r) überreicht Frank Gurrath, dem Besitzer von Tankstelle und Autohaus in Bad Windsheim, einen Blumenstrauß. Nach der Amokfahrt mit zwei Toten in Mittelfranken schlägt Schmidt die Tankstellen-Mitarbeiter aus Bad Windsheim für eine Ehrung vor. Sie überwältigten den mutmaßlichen Schützen und hielten ihn fest, bis die Polizei kam.

Bad Windsheim/Ansbach - Nach der Amokfahrt mit zwei Toten in Mittelfranken könnten die Tankstellen-Mitarbeiter aus Bad Windsheim eine Auszeichnung erhalten. Sie überwältigten den mutmaßlichen Schützen und hielten ihn fest, bis die Polizei kam. Es müsse nun zunächst geprüft werden, welche Ehrung infrage komme, sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei am Dienstag. Ohne Frage seien ihre Taten "mutig und vorbildlich" gewesen.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte vorgeschlagen, dass die Mechaniker und die Kassiererin für ihren "tapferen und entschlossenen" Einsatz beispielsweise die bayerische Rettungsmedaille erhalten. "Sie haben das in großer Gefahr für sich selbst getan, um weiteres Morden zu verhindern", schrieben Schmidt und der Landtagsabgeordnete Hans Herold an Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Eine Sprecherin von Schmidt bestätigte entsprechende Medienberichte.

Lesen Sie hier: Stand der Amokläufer unter Drogen?

Schmidt, der aus dem wenige Kilometer entfernten Obernzenn stammt, sei langjähriger Kunde der Bad Windsheimer Tankstelle mit angeschlossener Werkstatt, sagte seine Sprecherin. Ausgerechnet am vergangenen Freitag habe er sein Auto zur Reparatur dorthin bringen wollen. Aus terminlichen Gründen habe er das dann aber doch nicht geschafft.

Ein psychisch kranker 47-Jähriger soll am Freitag in Leutershausen (Landkreis Ansbach) mit Schüssen aus seinem Auto eine 82 Jahre alte Frau und einen 72 Jahre alten Radfahrer ermordet haben. Danach flüchtete er bis ins rund 30 Kilometer entfernte Bad Windsheim. Auf seiner Fahrt soll er weitere Menschen bedroht und verletzt haben.

Lesen Sie hier: Neue Erkenntnisse zum Ansbacher Amoklauf

Bei einem Stopp an der Tankstelle legte der mutmaßliche Täter seine Waffe kurz auf dem Tresen ab. Diesen Moment nutzte die Kassiererin und schnappte sich die Pistole. Wie die "Windsheimer Zeitung" (Dienstag) berichtete, rief die 46-jährige Frau "Ich habe die Waffe" und rannte auf die Toilette, wo sie sich einschloss.

Der mutmaßliche Täter rannte laut den Ermittlern daraufhin zu seinem Auto, in dem eine weitere Waffe lag. Doch bevor er den Wagen erreichte, überwältigten ihn zwei Mechaniker. Nach Informationen der Zeitung bekamen der 44-Jährige und sein 48-jähriger Kollege dabei Hilfe von drei weiteren Männern - zwei Kunden und einem Werkstatt-Mitarbeiter. Zu fünft hätten sie den Amokläufer festgesetzt und nach einigem Gerangel mit Kabelbindern gefesselt.

Erst als die Fünf den Mann unter Kontrolle gebracht hätten, habe der 44-Jährige seinen Kollegen von dem Amoklauf erzählen können. "Davor dachten wir, es ist nur ein Tankstellen­Überfall. Wir hatten unheimliches Glück", sagte der 48-Jährige der Zeitung.

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