Amt in der Hosentasche: Was die neue Bayern-App kann

Keine Papierformulare oder Behördengänge mehr - das verspricht die Bayern-App. Was sie bereits leistet und wo es derzeit noch hakt.
Leonie Fuchs |
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Die Bayern-App soll Behördengänge vereinfachen (Symbolbild).
Die Bayern-App soll Behördengänge vereinfachen (Symbolbild). © Fabian Sommer/dpa

München - Bereits seit Februar 2021 gibt es die Bayern-App, die das Leben der Bayern einfacher machen soll. Die Idee: Per Smartphone können Bürger digital mit ihren Verwaltungsbehörden in Kontakt treten und so etwa Wahlunterlagen oder den neuen Personalausweis beantragen. Voraussetzung dafür, dass die Funktionen auch verfügbar sind, ist jedoch, dass die Kommunen mitmachen.

Wie die Bayern-App ankommt und was für Erweiterungen geplant sind, berichtete Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) gestern beim Start der dazugehörigen Kampagne in München. Ein Überblick.

Was kann die Bayern-App?

"Vom Antrag auf eine Geburtsurkunde bis zur Anmeldung meines neuen Waldis - all das kann man bereits in Hunderten bayerischen Kommunen online erledigen und ganz bequem über die Bayern-App starten", sagt Gerlach. So weit so gut - doch was bedeutet das?

Die Anwendung für Android- und Apple-Smartphones, Tablets und Computer vereinfache die Suche bei bürokratischen Fragen, sei Startplattform und Anlaufstelle, so Gerlach zur AZ. Möchte man einen neuen Personalausweis beantragen, gebe das "digitale Amt in der Hosentasche" Auskunft darüber, wo und unter welchen Bedingungen man dies tun könne. Dazu werden die passenden Behörden oder Formulare verlinkt.

Die App, die im Google-Play- Store und im Apple-Store heruntergeladen werden kann, sei quasi eine Art "Fernbedienung" für die schon vorhandenen Informationen und Angebote einzelner Städte und Gemeinden und bündle diese: "So muss man sich nicht erst durch 1.000 Seiten durchwuseln, bis man den richtigen Antrag gefunden hat." Diesen Antrag stellen müsse man nach wie vor in der jeweiligen Gemeinde selbst.

Wie viele Kommunen machen bei der Bayern-App mit?

Mittlerweile sind über 6.000 staatliche und kommunale Ämter integriert, 20 000 Online-Dienste angebunden und 340 Serviceleistungen in der App abrufbar - 45.000 Nutzer haben sie bereits runtergeladen.

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"Die Verwaltung in Bayern macht gerade einen riesigen Sprung in die Zukunft", so die Digitalministerin. Es sei "mehr Schwung in der Sache", sagt Gerlach weiter und spricht von "Mobile Government", auf das künftig noch mehr gesetzt werden müsse - schließlich habe jeder ein Smartphone in der Hosentasche. Die Bayern-App sei dabei "ein Puzzleteil" in Sachen Digitalisierung.

Um ein möglichst breites Angebot zu schaffen, müssten möglichst viele Kommunen mitmachen. Sprich: Digitale Verwaltung muss vor Ort erst einmal mehr vorangetrieben werden. Der Freistaat habe bereits Förderprogramme geschaffen. Doch nur ein flächendeckendes Angebot sei für die Bürger interessant. Gerlach: "Es geht darum, Verwaltung neu zu denken und neu zu strukturieren."

Welche Funktionen gibt es bereits?

Neben der Bündelung von Informationen und direkten Verlinkungen zu den administrativen Anlaufstellen können Nutzer Neuigkeiten zu. 40 verschiedenen Themenbereichen abonnieren: von regionalen Polizeimeldungen über Nachrichten aus den Pressestellen der Ministerien bis hin zu Informationen zu Schule oder Gesundheit. Zudem ermöglicht die App Zugriff auf persönliche Bayern-ID-Postfächer für Benachrichtigungen von Behörden.

Judith Gerlach (CSU), bayerische Staatsministerin für Digitales, und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) machen ein Selfie. (Archivbild)
Judith Gerlach (CSU), bayerische Staatsministerin für Digitales, und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) machen ein Selfie. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa

Legt man ein eigenes Profil an, können weiterhin Interessensgebiete festgelegt werden. "Ich als Mama von zwei Kindern gebe natürlich das Interessensgebiet
Familie an - für Fragen zu Kindergartenplätzen, Elterngeld, Heirat oder Corona", sagt Gerlach. Passende Anträge werden vorgeschlagen. Dazu zeigt die App, den nächsten WLAN-Hotspot.

Sind Erweiterungen geplant?

Auch hier gelte: Je mehr die Gemeinden digital anböten, desto mehr Angebote seien verfügbar. Generell seien weitere Funktionen geplant: Auf einer interaktiven Karte sollen bald lokale Informationen abrufbar sein, etwa zur Einwohnerzahl oder der Anzahl der Kinder in Kitas in einer Stadt oder Gemeinde.

Wer sich die App runterladen soll? "Na, jeder Bayer und Bayerin natürlich", sagt Gerlach und lacht.

 

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