365-Euro-Ticket für Schüler und Azubis soll noch 2019 kommen
Das 365-Euro-Ticket für den ÖPNV in Bayern soll kommen. Zunächst aber nur für Schüler und Azubis. Auch im MVV soll es das Angebot geben.
München - Vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens aber 2020 soll es in Bayern einen Einstieg in das Konzept eines 365-Euro-Nahverkehrstickets geben. Das Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll zunächst Schülern und Auszubildenden zugänglich gemacht werden, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Spitzengespräch mit den kommunalen Spitzenverbänden. Auch im MVV würde es das Angebot wohl geben.
365-Tage-Ticket gilt nicht für Studenten
Konkret steht das geplante Ticket nur Schülern und Azubis zu. Studenten profitieren nicht davon. Diese hätten ja nach wie vor das Semesterticket, so das Bayerische Staatsministerium. Das Jugendticket gelte das ganze Jahr über sieben Tage die Woche für das Gesamtnetz. Wer ein Ticket für München gezogen hat, kann damit auch nur in München fahren. Für weitere Städte, wie z.B. Nürnberg gibt es eigene 365-Tage-Tickets.
Zwei Drittel der zusätzlichen Kosten davon will der Freistaat übernehmen – und ein solches Ticket eines Tages auch für Erwachsene einführen. Söder kündigte an, die Staatsregierung wolle die "Tarifstabilität"sichern und so verhindern, dass die Ticketpreise weiter steigen – nach München fließen 35 Millionen für die MVV-Tarifreform. Der Freistaat sagte jetzt auch zu, neue Verkehrssysteme wie Seilbahnen, Magnetschwebebahnen und autonome Busse wolle man "begleiten“.
OB Reiter priorisiert Ausbau des ÖPNV in München
OB Dieter Reiter (SPD) sagte, seine Priorität für München liege "ganz klar beim weiteren Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs – moderner Infrastruktur, einer möglichst dichten Taktung und neuen Strecken. Wir brauchen in erster Linie ein System, das leistungsfähig, pünktlich und zuverlässig ist."Schon die erste Diskussion habe gezeigt, dass ein 365-Euro-Ticket ohnehin "nicht ganz trivial"umzusetzen sei.
Die Vorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, sagte der AZ, in Reiters Kritik am Freistaat stecke bei dem Thema auch "etwas Scheinheiligkeit“. Sie richte sich ja nicht nur gegen Markus Söder, sondern auch gegen Reiters eigenen Koalitionspartner im Rathaus. Natürlich brauche die Stadt die "kräftige Unterstützung"der Staatsregierung. "Die politische Lähmung in München haben aber vor allem die regierenden Stadtratsfraktionen von SPD und CSU zu verantworten – zu gleichen Teilen."
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