Vorsicht! Wintermärchen mit Glätte-Gefahr

Zumindest Kinder dürften sich freuen wie Bolle: Es fällt Schnee im Süden Deutschlands und der bleibt auch erstmal liegen. Im Norden und Westen ist große Vorsicht geboten auf den Straßen.  
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Auf den gefrorenen Böden könnte sich Glatteis bilden.
dpa Auf den gefrorenen Böden könnte sich Glatteis bilden.

Zumindest Kinder dürften sich freuen wie Bolle: Es fällt Schnee im Süden Deutschlands und der bleibt auch erstmal liegen. Im Norden und Westen ist große Vorsicht geboten auf den Straßen.

Offenbach - Auf die Kältewelle folgt zumindest im Süden Deutschlands vielerorts ein Winterwunder-Wochenende. Am Samstag sei es dort nach einer weiteren Frostnacht verbreitet sonnig, hieß es von den Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Im Tagesverlauf soll es in der Mitte und im Süden Deutschlands schneien, im Westen und Nordwesten gibt es bei milderen Temperaturen eher Regen.

Auf den gefrorenen Böden könnte sich dort Glatteis bilden. In der Nacht zu Freitag waren die Temperaturen auf den bisher tiefsten Stand des Winters gefallen. Vor allem in Süddeutschland zwischen Fränkischer Schweiz und Oberpfalz seien Minusrekorde gemessen worden, sagte Ruppert.

Im bayerischen Schorndorf-Knöbling fielen die Temperaturen demnach auf fast minus 23 Grad, noch kälter war es nur auf der Zugspitze mit minus 26,9 Grad. In den Hochlagen der bayerischen Alpen herrschte weiter erhebliche Lawinengefahr. Bereits bei geringer Zusatzbelastung könnten sich Schneebrettlawinen lösen, warnte der Lawinenwarndienst Bayern.

Auch im Verkehr gab es Gefahren: Im Westerwald rutschte eine dicke Eisplatte vom Dach eines Kleintransporters und durchschlug die Windschutzscheibe eines entgegenkommenden Autos. Der 59 Jahre alte Fahrer erlitt auf einer Landstraße bei Bellingen schwere Kopfverletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Einen Sprung in den nächsten See können sich bei der derzeitigen Kälte wohl die wenigsten vorstellen: In Überlingen aber starteten Taucher am Freitag zum traditionellen Dreikönigstauchen in den Bodensee - wo es mit fünf Grad deutlich wärmer war als an der Luft. Die Teilnehmer kämen nicht nur wegen der im See versteckten Schatzkiste, erklärte die örtliche Tauchgruppe.

"Vielmehr lockt auch das im Winter glasklare Wasser und natürlich die Gelegenheit, vor der Überlinger Promenade tauchen zu dürfen, was seit einigen Jahren sonst nicht mehr erlaubt ist." Noch unerschrockener waren mehr als 80 Männer und Frauen, die sich in Halle/Saale zum Baden in den Heidesee stürzten.

Die Temperatur des Wassers lag dort bei drei Grad, die der Luft bei minus sechs. Helfer beseitigten für die Eisbader Eisschollen am Ufer. "Der jüngste Teilnehmer war 14, der älteste 78", sagte der Badbetreiber. An der Ostsee starteten erste Vermessungsflüge nach der schweren Sturmflut. Zwei mit spezieller Lasertechnik bestückte Maschinen flogen über die Insel Usedom sowie von Warnemünde Richtung Fischland-Darß-Zingst.

Ein Datenabgleich soll dann zeigen, wo an der Küste es die größten Schäden gab. In Zempin waren in der Sturmnacht zu Donnerstag Dünen in einer Tiefe von 10 bis 15 Metern weggebrochen und hatten einen Imbiss teilweise mitgerissen.

Das Sturmtief "Axel", das seit Wochenbeginn Sturmfluten, orkanartige Böen und Schneeverwehungen gebracht hatte, sorgt inzwischen in Südosteuropa für Chaos und große Probleme.

Schneefall in den Niederungen Kretas

In Bulgarien waren am Freitag etliche Straßen unpassierbar, Hunderte Haushalte im Nordosten mussten ohne Strom auskommen, die Winterferien wurden verlängert. Mindestens ein Mann erfror im Freien, zudem wurde im südbulgarischen Rila-Gebirge ein vermisster Mann tot unter einer Lawine entdeckt.

In Italien lag Schnee in sonst selten von Flocken berührten Regionen - selbst in Neapel schneite es. In Avellino in Kampanien kam ein Obdachloser bei eisigen Temperaturen ums Leben. Der Wetterdienst Meteo.it teilte mit, die Temperaturen könnten durch die Polarluft in einigen Gegenden so tief sinken wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr.

In weiten Teilen des Landes kam der Verkehr zum Erliegen - der 6. Januar ist in Italien ein Feiertag. Auch in Griechenland brachten Sturm und Schnee ein Verkehrschaos: Der Fährverkehr wurde lahmgelegt, zahlreiche Landstraßen waren am Freitag nur mit Schneeketten befahrbar.

Die Städte öffneten beheizte Hallen für Obdachlose. Für Samstag wurde mit Schneefall sogar in den Niederungen der Insel Kreta gerechnet. Unglaubliche minus 40 Grad hielten die Meteorologen dann für Moskau möglich, noch dazu bei eisigem Wind. Der Kälteeinbruch kam höchst ungelegen: Bei den Russen stand am Samstag das orthodoxe Weihnachtsfest an.

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