Nasser Siebenschläfertag: Was das alles (nicht) bedeutet

Auch wenn es am Montag regnet, heißt es noch lange nicht, dass der Sommer ins Wasser fällt. Warum die Siebenschläfertag-Regel "Unsinn" ist.
Ralph Hub |
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Auch in den kommenden Wochen könnte München ein Jo-Jo-Wetter drohen.
dpa Auch in den kommenden Wochen könnte München ein Jo-Jo-Wetter drohen.

München - Erst die gute Nachricht. „Die Zeit der Unwetter ist erst einmal vorbei“, sagt Meteorologe Heiko Wiese von MeteoGroup. Die schlechte: Ein stabiles Sommerhoch ist nicht in Sicht – und das ausgerechnet zum Siebenschläfertag.

Dicke Wolken hängen laut Vorhersage im Süden Bayerns am Himmel. Immer wieder gibt es Schauer. „Das sind aber nur Regengüsse“, sagt Wiese. Am Dienstag sieht es schon besser aus. In Oberbayern scheint den ganzen Tag die Sonne. Dazu klettern die Temperaturen auf bis zu 25 Grad.

Eigentlich wäre der Siebenschläfertag am 7. Juli

Klingt nach Jo-Jo-Wetter. Und das zum Siebenschläfer, von dem es heißt: „Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“ Das behauptet zumindest eine alte Bauernregel. „Unsinn das Wetter an genau diesem einen Tag auf den gesamten kommenden Sommer zu übertragen“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net. Durch die gregorianische Kalenderreform Ende des 16. Jahrhunderts wurden zehn Tage aus dem Kalender entfernt. Daher, so Jung, wäre der Siebenschläfertag eigentlich erst am 7. Juli anzusetzen.

Der Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli lässt allerdings einen gewissen Trend beim Wetter erkennen. Das liegt am so genanten Jetstream. Eine Windströmung, die in circa zehn Kilometer Höhe über dem Atlantik und Europa von West nach Ost weht. Liegt der Jetstream weiter im Süden, gehen auch im Sommer die Ausläufer des Islandtiefs über Deutschland hinweg. Dann wird der Sommer oft verregnet und kühl. Liegt der Jetstream weit im Norden, werden die Tiefdruckgebiete nach Nordeuropa abgelenkt und der Sommer wird meist schön. Dominik Jung: „In Süddeutschland trifft diese Regel zu rund 70 Prozent zu.“

Mit dem Nagetier hat der Siebenschläfertag übrigens gar nichts zu tun. Die Legende geht zurück auf die Zeit der Christenverfolgung. Sieben Brüder, so heißt es, wurden damals lebendig eingemauert. Sie starben nicht und wurden 195 Jahre später, am 27. Juni 446 entdeckt.

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