Zuschauer vom Münchner "Tatort" über Tierquäler empört: Jetzt reagiert der BR

Keine Frage, der Münchner "Tatort" mit dem Titel "Schau mich an" war ein extrem spannender Fall, angelehnt an eine wahre Geschichte. Aber er zeigte auch krasse Bilder eines Sadisten, der vor laufender Kameras Tiere und Frauen folterte, um damit im Darknet Aufmerksamkeit zu erregen.
Volker Isfort
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"Tatort: Schau mich an": Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) im Einsatz.
"Tatort: Schau mich an": Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) im Einsatz. © BR/Bavaria Fiction GmbH/Linda Gschwentner

8,6 Millionen Zuschauer verfolgten den Fall, den Christoph Stark als Autor und Regisseur verantwortete. "Man muss den Zuschauer bei diesem Fall ein Stück weit in diese Welt hineinziehen und gleichzeitig natürlich eine Distanz halten. Man merkt schon am Set, dass man gewisse Szenen weder drehen noch sehen will", sagte er im AZ-Interview. "Man muss aber auch sagen, dass mein Buch eine eindeutige Distanz zieht, eine klare Haltung hat. Ich denke nicht, dass wir an irgendeinem Punkt in die Falle geraten sind, dass man uns Voyeurismus vorwerfen könnte oder gar Gewaltverherrlichung."

Gewalt an Hundewelpen wird angedeutet: Schon im Vorspann gab es Hinweis

In den "Tatort"-Foren wurde über den 95. Fall von Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) besonders intensiv diskutiert. Manche Zuschauer störten sich an den Szenen, in denen Gewalt gegen Hundewelpen angedeutete wird, auch wenn es im "Tatort" schon nach dem Vorspann eine Entwarnung gab, dass selbstverständlich kein Tier bei den Dreharbeiten verletzt worden sei.

Bayerischer Rundfunk: Erhöhe Anzahl an  Zuschauerreaktionen

Auch die "Tatort"-Redaktion des Bayerischen Rundfunks bestätigt auf AZ-Nachfrage eine erhöhte Anzahl von Zuschauerreaktionen: "In etwa entsprechen die Rückmeldungen dem Bild, das man auch den Sozialen Medien entnehmen kann: Dort wurde häufiger kommentiert als üblich – auch kritisch", schreibt der BR. "Aber es wurden auch mehr Likes vergeben als üblich. Beim Zuschauerservice des BR gingen bis zum Montagmittag rund 50 Mails ein  mehr als im Durchschnitt. "Inhaltlich wurden häufig die Szenen mit den Tieren thematisiert."

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Auf der "Tatort"-Facebook-Seite wurde die Brutalität von manchen Fans moniert. Viel empfanden den Sonntagskrimi "zu heftig" oder "schwerverdaulich". Eine Userin gab an, den Sender gewechselt zu haben: "Ich finde, man kann auch einen Krimi schauen, ohne diese Grausamkeiten so genau zu zeigen. Ich hab schon nach kurzer Zeit umgeschaltet."

Andere Zuschauer loben "Schau mich an" über alle Maße. Ein Facebook-Nutzer kommentiert: "Der beste Tatort aus München, den ich bisher gesehen hab." Ein anderer meint: "Dieser Tatort war aufwühlend, spannend, brutal. Und so schwer diese Kost auch zu ertragen war, fand ich es gut, dass dieses völlig reale Thema der heutigen Zeit, wie es wohl in der virtuellen Welt auf Schulhöfen und Co existiert, thematisiert wird. Story spannend, Schauspieler top, alles in allem eine sehr gute 2"

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9 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 08.04.2024 16:25 Uhr / Bewertung:

    Nachdem auch Kinder und Jugendliche Tatort anschauen, muß man sich nicht mehr wundern über die zunehmende Jugend-Gewalt-Kriminalität und Verrohung. Die Delikt-Zahlen sprechen für sich.
    Vom Anschauen von Pumuckl- oder Sendung-mit-der-Maus-Filmen wird die steigende Kinder/Jugendkriminalität sicher nicht zusammenhängen.
    Die seelische Verwahrlosung der Kids wird mit den GEZ-Geldern von uns allen mitfinanziert durch die Produktion solcher gewalttätigen Sch....filme.

  • Schorsch77 am 08.04.2024 16:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Wer seine Kinder am Sonntag um 20:15 mit vor der Kiste sitzen lässt der hat eh versagt.

    Und Jugendliche schicken sich Links aus dem Internet hin- und her wo alles vom öffentlichen Rundfunk Kindergeburtstag ist.

  • Witwe Bolte am 08.04.2024 17:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Schorsch77

    Viele Kinder haben ihren eigenen Fernseher im Kinderzimmer. Den Tatort in der Mediathek gibts auch.

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