ZDF-Mitarbeiter fordern Böhmermanns Gedicht zurück

Hausinterner Widerstand gegen das Vorgehen des ZDF: Mitarbeiter des Senders wollen Böhmermanns "Schmähgedicht" zurück in der Mediathek sehen - als "Dokument der Zeitgeschichte". Erstmals meldete sich zudem Weggefährte Olli Schulz zu dem Vorfall zu Wort.
(stk/spot) |
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Nicht nur bei Komiker- und Journalisten-Kollegen von Jan Böhmermann wächst der Unmut über den Umgang mit dessen "Schmähgedicht" über Recep Tayyip Erdogan. Auch beim ZDF selbst. Dem Sender, der den umstrittenen Beitrag des "Neo Magazin Royale" aus "Qualitätssicherungsgründen" aus der Mediathek löschte. So habe der ZDF-Redakteursausschuss laut eines "Spiegel"-Berichts per Hauspost ein Schreiben an die Sender-Zentrale geschickt, in dem gefordert wird, dass das "Schmähgedicht" zurück in die Mediathek soll.

Wie das Interview des "großen" Jan Böhmermanns mit dem "kleinen" Peter Maffay einst verlaufen ist, sehen Sie bei Clipfish

"Wir würden es begrüßen, wenn die 'Schmähkritik' vom Giftschrank wieder in die Mediathek gestellt wird. Als Dokument der Zeitgeschichte", wird der Brief zitiert. Bei anderen satirischen Shows, wie etwa "Die Anstalt" oder "Die heute-show", würden Politiker schließlich auch regelmäßig weit unterhalb der Gürtellinie attackiert, so die Begründung.

Ferner heißt es laut "Spiegel" in dem Schreiben: "Eine ZDF-Sendung bewegt Regierungschefs und ersetzt ein juristisches Proseminar. Programmauftrag erfüllt."

 

Olli Schulz meldet sich zu Wort

 

Derweil äußerte sich erstmals auch Böhmermanns Weggefährte Olli Schulz, mit dem er unter anderem die Radiosendung "Sanft und Sorgfältig" moderiert, zu dem Vorfall. "Ich glaube, dass er nicht damit gerechnet hat, dass das solche Ausmaße nimmt", so Schulz zu Radio eins. Während er seinen Kollegen in Schutz nahm, äußerte er sich kritisch über Bundeskanzlerin Angela Merkel, die das Gedicht als "bewusst verletzend" beschrieb. "Dass man sich so unter Druck setzen lässt und so unüberlegt handelt und dann auch so Aussagen trifft, wie es leider auch unsere Bundeskanzlerin gemacht hat, das fand ich sehr, sehr unglücklich und ich glaube am Ende - wenn das hoffentlich alles gut überstanden ist - wird man daraus seine Lehren ziehen."

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