Woher kommt der Blutsauger-Hype?

Ob "The Vampire Diaries", "True Blood" oder "Twilight", die Blutsauger scheinen gerade in den vergangenen Jahren ihr großes Comeback zu erleben. Fünf Gründe, warum die Fabelwesen im 21. Jahrhundert so erfolgreich sind.
(jb/spot) |
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Ian Somerhalder, Nina Dobrev und Paul Wesley (v. l.) begeistern mit "The Vampire Diaries" die Fans
Facebook/The Vampire Diaries Ian Somerhalder, Nina Dobrev und Paul Wesley (v. l.) begeistern mit "The Vampire Diaries" die Fans

Am Donnerstagabend erst ging in Deutschland die fünfte Staffel der Vampir-Serie "The Vampire Diaries" zu Ende, schon können es Fans kaum erwarten, wie es in den kommenden Folgen mit den Blutsaugern weiter geht. Spätestens seit Stephenie Meyers Bestseller-Reihe "Twilight" ist um die blutsaugenden Fabelwesen kein Herumkommen, Serien und Filme verbreiten sich vor allem unter der weiblichen Bevölkerung wie ein Lauffeuer. Vampire tauchen in der Literatur zwar bereits seit dem 18. Jahrhundert auf, scheinen aber gerade in den vergangenen Jahren ihr großes Revival zu erleben. Doch was genau macht den Reiz der Bestien im 21. Jahrhundert aus?

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Fantasy trifft auf Sex und Blut

 

Wer will sich schon mit Alltag zufrieden geben, wenn es doch eine viel aufregendere Welt um uns herum geben könnte? Die Macher der Vampir-Serien bedienen sich einfachsten Mitteln, um das Publikum für sich zu gewinnen: Sex und Blut. Das Ganze wird eingebettet in einen spannenden Fantasy-Kosmos, der direkt in unserer bekannten Umwelt aufkeimt. Die Zuschauer bekommen die Welt, in der sie leben, kurzerhand mit einer nicht geringen Portion Horrorelementen serviert, lernen aber dennoch auch die schönen und humorvollen Seiten dieses Lebens kennen. Und das alles ganz bequem vom Sofa aus.

 

Vampire sind untypische Liebhaber

 

Ob "The Vampire Diaries", "Twilight", "Moonlight" oder "True Blood", die Rahmenhandlung der Vampir-Storys unterscheidet sich kaum: Monster verliebt sich in Mensch. Eine eigensinnige Paarung mit viel Brisanz, Spannung und einem großen Potenzial für abenteuerliche Geschichten. Es wird von Beziehungen erzählt, bei denen Gefahr und Anziehung nahe beieinander liegen. Vielleicht ist es genau diese untypische Mischung, die Zuschauer ins Kino oder vor die Bildschirme lockt. Schließlich ist eine Beziehung mit einem Vampir sicherlich alles, nur nicht langweilig.

 

Weg vom Monster hin zum Menschen

 

Vorbei sind die Zeiten, in denen der kühle Graf Dracula mit seinen Reißzähnen die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Die Vampire der Gegenwart schlafen nicht mehr in Särgen, haben keine Angst vor Knoblauch und finden Mittel und Wege, sich der Bevölkerung anzupassen. Auch müssen sie keine Menschen mehr töten, um zu überleben. Vampire werden zu wahren Sympathie-Trägern, sind nicht länger nur blutrünstige Täter, sondern Opfer eines schrecklichen Fluches. Sie sind wie wir, hüten nur eben ein kleines Geheimnis, das jederzeit hervorbrechen kann. Sie sind gekennzeichnet durch innere Zerrissenheit, versuchen die Bestie in sich zu unterdrücken und liefern den Zuschauern mit ihrem Schicksal den ultimativen Grund zum Mitfiebern.

 

Erotische Untote

 

Langes schwarzes Cape, Haut wie Papier, dunkle Ringe unter den Augen? Alles Klischees eines anderen Zeitalters. Wer heutzutage einen Blick auf den Cast von Vampirfilmen oder -serien wirft, der stellt schnell fest, dass man den Jägern der Nacht das Monster zumindest äußerlich nicht mehr ansieht. Mit Ian Somerhalder, Robert Pattinson, Alex O'Loughlin oder Paul Wesley in den Hauptrollen, wünschen sich Millionen von Frauen einen Blutsauger postwendend ins eigene Schlafzimmer. Wie könnte Frau bei etwas Finsterem, das aber zugleich so ästhetisch über die Bildschirme flimmert, wegsehen?

 

Vampire als die neuen Superhelden?

 

Vampire sind stark, schön, schnell, altern nicht und können durch die Neuauslegung der Mythen dennoch ein beinahe normales Leben führen, solange sie sich an gewisse Diäten und Regeln halten. Vampire haben sich weg vom Monster hin zu "Menschen mit besonderen Fähigkeiten" entwickelt und dienen somit, ähnlich wie Superhelden, als nahezu ideales fiktionales Vorbild.

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