Warum nun Sky überträgt

Zum ersten Mal überträgt Sky den Bayerischen Fernsehpreis – unverschlüsselt
Volker Isfort |
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Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) überreicht 2013 der Schauspielerin Ruth-Maria Kubitschek den Ehrenpreis.
dpa Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) überreicht 2013 der Schauspielerin Ruth-Maria Kubitschek den Ehrenpreis.

Der 28. Bayerische Fernsehpreis „Der Blaue Panther” wird am Freitag im Prinzregententheater verliehen. Zum ersten Mal präsentiert Sky Deutschland die Preisverleihung. Eine Preisträgerin steht bereits fest: Senta Berger erhält den Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten.

AZ: Herr Winter, überträgt Sky den Bayerischen Fernsehpreis, weil der BR kein Geld mehr hat, dies zu tun?

WOLFRAM WINTER: Nicht, dass ich wüsste. Der Bayerische Fernsehpreis wurde bisher abwechselnd von den vier großen Sendegruppen übertragen, dazu gehört als Vertreter der ARD auch der BR. Die Staatskanzlei kam auf uns zu mit der Frage, ob wir nicht der fünfte Partner werden könnten. Da die Verleihung des Blauen Panthers zu den wichtigsten Auszeichnungen in Deutschland gehört, haben wir gerne zugesagt. Für uns war das auch ein Zeichen, dass wir in der breiten Öffentlichkeit angekommen sind.

Sie zeigen die Gala unverschlüsselt am Freitag.

Richtig, sie ist um 20.15 Uhr auf Sky Hits unverschlüsselt empfangbar und online auf www.sky.de. Unsere Abonnenten können die Verleihung auch auf Abruf sehen. Dabei geht es primär nicht um die Reichweite, jeder TV-Sender bringt ja ein anderes Publikum mit. Wir sprechen über unsere vielfältigen Distributionsformen andere Zielgruppen an als etwa der Bayerische Rundfunk.

Aber ein unverschlüsseltes künftiges Montagsspiel der Bundesliga hätte dennoch mehr Quote.

Darum geht es hier nicht. Selbst die Oscar-Verleihung ist ja kein Quotenknüller, nicht einmal in den USA. Andererseits aber interessieren sich sehr viele Menschen für Preise, Galas und den damit verbundene Glamour. Eine Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, Auszeichnungen zu vergeben und ihre Künstler zu ehren, die tut sich nichts Gutes. Der Mensch braucht Anerkennung!

Wie weit greift Sky in die Veranstaltung ein?

Wir sind nicht der Gastgeber. Das sind der Freistaat und der Ministerpräsident. Am deutlichsten merkt man unsere Präsenz an den Moderatoren: In diesem Jahr sind es Aline von Drateln, die bei uns das Kinomagazin Kinopolis moderiert, und Sebastian Hellmann, der in Grandseigneur-Art auch jede Oscar-Verleihung moderieren könnte. Außerdem sitzt unsere Programmchefin Elke Walthelm als eine von zehn Juroren in der Jury. An diesem Trio erkennt man am besten die Sky-Farbe.

Sky steht ja auch für Serien und Spielfilme. Aber wäre Sky auch ohne Bundesliga-Fußball denkbar?

Ohne die Bundesliga wäre es ein anderes Geschäftsmodell. Aber ohne Serien und Filme wäre Sky auch nicht denkbar. Derzeit läuft ja die Auktion um die Bundesliga-Übertragungsrechte. Am 9. Juni wird man wissen, wer welche Rechtepakete bekommen hat – ein sehr wichtiges Thema für uns. Sie merken aber andererseits die gesteigerte Wahrnehmung unserer Serien und Filmen beispielsweise an dem riesigen Medieninteresse für die Serie „Babylon Berlin“, eine erstmalige Zusammenarbeit von Sky mit X-Filme, ARD/Degeto und Beta Film. Solche Eigenproduktionen spielen bei uns eine immer wichtigere Rolle. Wir werden in den nächsten Monaten hierzu eine ganze Reihe von spannenden News haben.

Welchen Vorlauf hat Sky in diesem Fall vor der ARD-Ausstrahlung?

Rund ein Jahr. Das ist ein Modell, das auf dem internationalen Markt längst Standard ist, auf dem einheimischen aber noch neu erscheint. Zum verdeutlichen: „Game of Thrones“ läuft bei uns immer zuerst und anschließend im Free-TV. Das ist gängiges Geschäftsmodell von HBO, nicht nur in den USA. In Deutschland hat es gedauert, bis Free-TV-Sender festgestellt haben, dass Pay-TV keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung ist, wenn es um die Verwertungskette von Serien und Filmen geht.

Viele Medienexperten waren enttäuscht, dass die Serie „Deutschland 83“ bei RTL kein größerer Publikumserfolg wurde.

Man hatte sich wohl von der Serie einen neuen Durchbruch für anspruchsvolle deutsche Serien erwartet. Ich würde mich sehr freuen, wenn „Babylon Berlin“ das packen würde. Das Projekt mit Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries als Autoren und Regisseure ist stimmig. Mit Liv Lisa Fries, Volker Bruch, Hannah Herzsprung, Benno Fürmann und vielen weiteren konnten wir talentierte Schauspieler vereinen. Im Studio Babelsberg wird zudem ein kompletter Straßenzug gebaut. Was den internationalen Markt angeht: Ich habe gerade Ausschnitte von „The Young Pope“ mit Jude Law gesehen, eine Serie, die Sky mit HBO produziert und die sich gerade in der Postproduktion befindet. Ein weiteres echtes Highlight für die Zuschauer!   

Freitag, 20.15 Uhr, Sky Hits – unverschlüsselt empfangbar

 

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