Vier Fragen zum "Tatort: Wendehammer" aus Frankfurt
Fotolinsen, High-Tech-Panic-Rooms, Virus-Attacken auf das Stromnetz... Der Frankfurter "Tatort" holte zum Rundumschlag aus. Doch wie viel Realität steckt wirklich hinter den gezeigten Technik-Gadgets?
Es war ein skurriler vierter Fall des Frankfurter Ermittlerteams um Margarita Broich (56, "Wenn der Vorhang fällt") und Wolfram Koch (54, "Im Netz"). Am Ende wird der Zuschauer auch ein wenig allein gelassen mit der Frage: Wer hat denn nun wen umgebracht und warum überhaupt? Doch genau dieses Ungewisse ist teilweise auch Strategie der Filmemacher. Hier finden Sie dennoch Antworten auf die wichtigsten Fragen des "Tatorts":
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1. Gibt es eine Fotolinse für das Auge?
Bereits im Jahr 2014 hat sich der Internet-Gigant Google das Patent der Kontaktlinsen-Kamera gesichert. Wie im Film soll man damit Fotos und Videos machen können, die dann direkt an ein Smartphone oder in die Cloud geschickt werden. Ob die Entwicklung allerdings bereits in einem Prototyp-Stadion ist oder die Pläne eingestampft wurden, ist nicht bekannt. Ganz so ausgreift wie im Film dargestellt, ist die Technik aber aller Voraussicht nach nicht.
2. Was genau ist ein Panic Room?
Nils zieht sich nach einem vermeintlichen Einbruch in seinen High-Tech-Panic-Room zurück. Solche besonders geschützten Räume gibt es auch im wahren Leben. Sie bieten einen möglichen Schutz bei Angriffen, Naturkatastrophen oder Kriegen. Ausgestattet sind sie in der Regel mit Überwachungstechnik für den Blick in die Außenwelt, lebensnotwendigen Lebensmitteln, Wasser und oft auch Waffen zur Verteidigung. In Deutschland ist dieses Phänomen vor allem dank des David-Fincher-Films "Panic Room" mit Jodie Foster bekannt und nicht sehr weit verbreitet. In den USA hingegen ist ein solcher Schutzraum durchaus populärer und wird von vielen ängstlichen Menschen - gerade in ländlichen Gebieten - in ihren Häusern installiert.
3. Wie sicher sind Privatjets?
Bei herkömmlichen Flügen mit Passagiermaschinen ist das Sicherheitsprozedere eigentlich jedem bekannt. In modernen Flughäfen ist es nahezu ausgeschlossen, eine Bombe an Bord zu schmuggeln. Doch wie sieht es eigentlich bei Privatjets aus? Werden VIPs genauso kontrolliert, wie Otto Normalverbraucher?
Die Antwort ist eigentlich einfach: Natürlich! Auch in abgelegenen Bereichen auf Flughäfen wird in den VIP-Bereichen, die Sicherheit groß geschrieben. So einfach wie im Film, eine Bombe in der Maschine zu platzieren und diese per Fernsteuerung bei einem Espresso in der Flughafen-Bar zu zünden, wird es sicherlich niemandem gemacht.
4. Kann ein Virus die Stromversorgung unterbrechen?
Nicht unmöglich, aber so wie im Film dargestellt eher unwahrscheinlich. Viele Systeme, auch die der öffentlichen Versorgung, funktionieren nicht in sich abgeschlossen und autark, sondern sind durchaus vernetzt und somit potentiell angreifbar.
Dies allerdings über einen allgemeinen Virus zu machen, ist nicht sehr ausgeklügelt, da man nicht spezifisch auf ein System einwirken könnte, es lediglich phasenweise stören würde. Eher wahrscheinlich sind Hacker-Angriffe. Erst vor kurzem warnte der Chaos Computer Club vor Sicherheitslücken bei Behörden. Auch die jüngste Telekom-Störung war allem Anschein nach ein gezielter Angriff.
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