Vier Fragen zum Ludwigshafen-"Tatort: Du gehörst mir"
Es ist eine der emotionalsten Szenen in knapp 27 Jahren Lena Odenthal im Ludwigshafener "Tatort": Ulrike Folkerts schaltet in ihrer Rolle als Hauptkommissarin die Beatmungsmaschine des Vergewaltigungsopfers Marie Rainders ab, nachdem die Ärzte zuvor deren unwiderruflichen Hirntod feststellen mussten. Doch wann ist ein Mensch eigentlich tot? Diese und andere Fragen zum melancholischen Tatort aus der Pfalz.
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Wann gilt ein Mensch als hirntot?
Am Ende des "Tatort" stellen die Ärzte zunächst den Hirntod von Marie Rainders fest und raten später zum Abschalten der lebenserhaltenden Maßnahmen. 1997 definierte der Wissenschaftliche Beirat der deutschen Bundesärztekammer den Hirntod "als Zustand der irreversibel erloschenen Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms." Die Herz- und Kreislauffunktion in diesen Fällen würde durch kontrollierte Beatmung nur noch künstlich aufrechterhalten.
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Sind die zahlreichen Handy-Videos im Film wirklich mit einem Smartphone aufgenommen worden?
Ja! Regisseur Roland Suso Richter bestätigte in einem Interview, dass er seinen Darstellern einfach ein Handy in die Hand drückte und sie loslegten. Die Videos sollen einen bewussten farblichen Kontrast zu der sonst eher grauen Alltagswelt in Ludwigshafen darstellen.
Woher kennt man den Rapsong "Eres Tu"?
Der Song stammt von dem Heidelberger MC Sesman, der den Song bereits vorab auf Youtube veröffentlichte. Im Film hat der Rapper mit chilenischen Wurzeln sogar einen Gastauftritt als Toningenieur. Der Rapper Yago Torres ist hingegen reine Fiktion. Die Figur wird vom deutschen Schauspieler Matthias Weidenhöfer verkörpert, dessen Mutter zumindest aus Uruguay stammt.
Ist Lena Odenthal eigentlich die dienstälteste "Tatort"-Kommissarin?
Ja! Kein anderer Ermittler ist solange im Dienst wie Lena Odenthal aus Ludwigshafen. "Du gehörst mir" ist bereits ihr 64. Fall. Ihren ersten Mord löste Ulrike Folkerts vor knapp 27 Jahren im Jahr 1989. Im gesamten "Tatort"-Universum hatten nur ihre Münchner Kollegen Leitmayr und Batic (71 Fälle) sowie ihre Kölner-Kollegen Schenk und Ballauf (65) mehr Fälle zu bearbeiten. Beide sind allerdings noch nicht so lange im Dienst (1991 bzw. 1997).
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