"Unsere Mütter, unsere Väter": Die interessantesten Fakten zum Emmy-Gewinner

Die Macher des Erfolgs-Dreiteilers "Unsere Mütter, unsere Väter" um Produzent Nico Hofmann und die Schauspieler Volker Bruch, Tom Schilling, Katharina Schüttler, Miriam Stein und Ludwig Trepte haben mehr als anderthalb Jahre nach der Erstausstrahlung ihre bislang wertvollsten Lorbeeren geerntet: Am Montag wurde das ZDF-Weltkriegsepos in New York mit dem Internationalen Emmy in der Kategorie "TV/Mini-Serie" ausgezeichnet - das hat zuerst und zuletzt der deutsche Mehrteiler "Die Wölfe" 2009 geschafft. Für alle, die die Geschichte von fünf Jugendfreunden im barbarischen Mahlwerk des Zweiten Weltkrieges bis heute nicht gesehen haben, hier die interessantesten Fakten im Überblick:
Viele Auszeichnungen dank Erfolgsrezept
Man nehme das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, mache darüber eine aufwendige dreiteilige TV-Produktion, besetze die Hauptrollen mit deutschen Nachwuchshoffnungen und lege sich eine dickes Fell gegen die ernst zu nehmende Kritik zu - fertig ist das Erfolgsrezept. Mit dem TV-Oscar, wie der Emmy auch genannt wird, hat das Ensemble von "Unsere Mütter, unsere Väter" zwar seine bislang höchste Auszeichnung erlangt, aber schon vorher regnete es Preise: Nach der Erstausstrahlung im März 2013 gab es den Bayerischen Fernsehpreis, den Deutschen Fernsehpreis, sieben Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen, die Goldene Kamera und den Publikumspreis Jupiter.
Junges Ensemble trifft alten Hasen
An Erfahrung mit Historien-Filmen fehlt es dem 54-jährigen Produzenten Nico Hofmann ("Rommel") nicht. Aber seinen - vielleicht gerade deshalb - sehr engagierten Schauspielern. Genau wie jene, die sie verkörpern: Berliner Jugendliche um die 20, die sich im Sommer 1941 voneinander verabschieden und von einem Wiedersehen in wenigen Monaten ausgehen. Wilhelm und Friedhelm (Volker Bruch und Tom Schilling) gehen als Wehrmacht-Soldaten an die Ostfront, Charlotte (Miriam Stein) folgt als Krankenschwester und Greta (Katharina Schüttler), deren Freund Viktor (Ludwig Trepte) Jude ist, träumt von einer Karriere als Sängerin. Doch es sollen erst vier blutige Kriegsjahre vergehen, bevor sich nur drei von ihnen wiedertreffen. Der Krieg hat ihre ganze Generation verschlungen.
Die Zahlen sprechen Bände
Fünf Hauptdarsteller, 39 Nebenrollen und 2.000 Komparsen spielten in unterschiedlicher Besetzung an 86 Tagen und 141 verschiedenen Sets aus einem Drehbuch, dessen Fertigstellung sechs Jahre dauerte. Die Dreharbeiten fanden teils bei Temperaturen von bis zu -30 Grad statt und es kamen insgesamt 50.000 Platzpatronen zum Einsatz. Gekostet haben die drei Mal 90 Minuten Film zusammen rund 15 Millionen Euro. Aber mit dem Vertrieb in 148 Länder, darunter Japan, Brasilien, China und Australien, wurde der Mehrteiler überraschend zum Verkaufsrenner der Produktionsfirma UFA Fiction und zum größten Exporterfolg der deutschen Film- und Fernsehindustrie der vergangenen Jahre.
Von Desinteresse bis Begeisterung: Auch in den USA scheiden sich die Geister
Bei der Erstausstrahlung im ZDF schalteten in der Spitze über 7,5 Millionen Zuschauer ein und damit ist das Geschichtsdrama ein klarer Quoten-Erfolg im deutschen Fernsehen. Was die USA betrifft, sind die Reaktionen zwiespältig: Dort war die Trilogie Anfang des Jahres unter dem Titel "Generation War" sogar im Kino zu sehen, aber nur in sieben Häusern. Sie spielte dann auch nur 92.000 Dollar, also rund 74.100 Euro, ein. In Hollywood-Größen gemessen ein verschwindend geringer Betrag. Und trotzdem hat sich die Jury der Emmy-Awards gegen die Beiträge aus England, Brasilien und Japan entschieden, um "Unseren Müttern, unseren Vätern" die Auszeichnung für die beste nicht-amerikanische Produktion zu verleihen.