Treibjagd per Internet: „Online – meine Tochter in Gefahr“

Die Gefahr kommt aus dem Internet: Erst wird Katja Waisers Konto geplündert. Dann wird sie bei ihrem Chef per Mail diffamiert, solange bis sie ihren Job verliert. Und dann muss sie noch ihre Tochter Jessy vor permanenten Zugriffen aus dem Internet schützen.
An diesem Dienstag (20.15 Uhr) zeigt Sat.1 den Thriller „Online - meine Tochter in Gefahr“. Darin spielt Annette Frier die bedrohte Mutter Katja. Filmtochter Jessy (Jamie Bick) trifft keine Freunde und hockt ständig vor ihrem Computer und am Smartphone. Sie jagt eine Mail nach der anderen hinaus in die Welt. Bis die Mutter das Internet abstellt.
Aber dann will ein Unbekannter die Kleine in seine Gewalt bringen, indem er nach und nach die Existenz Katjas systematisch zerstört. Frier spielt Katja Waiser hochdramatisch. Sat.1-Zuschauer kennen die blonde Schauspielerin als Anwältin Danni Lowinski in der gleichnamigen Fernsehserie. Frier kann also Zicke sein oder Lady. Mal schmusig und mal kratzbürstig – so wie sie es aus ihren Theaterjahren gewohnt ist, als sie sowohl Ibsens Kindfrau Nora als auch klassische Furien darstellte.
In dem von Oliver Dommenget inszenierten und von Timo Berndt geschriebenen Film „Online“ spielt sie nun das Opfer einer Internet-Treibjagd. Der Thriller dreht sich um die Frage: Wer steckt dahinter? Katja verdächtigt vor allem ihren Ex. Aber jeder andere könnte es genauso sein. Sogar Marc Redel, der Ermittler mit dem Spezialgebiet Online-Betrug. Tut er nur so besorgt und hilfsbereit?
Der Polizist Redel wird von Johannes Brandrup gespielt. Der Schauspieler mit dem breiten Grinsen liebt das Internet. Aber er sagt auch: „So etwas wie in unserem Film ist durchaus möglich.“ Das Internet sei Fluch und Segen zugleich: „Wie bei jeder neuen Erfindung befreit sie erst, und dann versklavt sie. Aber beim Versuch, das Internet sicherer zu machen, darf die Freiheit des Netzes, ein wertvolles Gut, nicht zerstört werden.“
Seine Filmpartnerin Frier ist zurückhaltender in Sachen Internet: „Ich bin generell ein bisschen vorsichtiger. Vor allem aber muss man von dem Gedanken loskommen, Informationen über sich selbst in irgendeiner Form wirklich kontrollieren zu können.“ In sozialen Netzwerken sei sie nicht unterwegs. „Aus meinem Leben wird ohnehin so viel veröffentlicht, dass ich keinen Bedarf habe, weitere Informationen zu posten.“ Frier und Brandrup standen für „Online“ das erste Mal gemeinsam vor der Kamera. „Ich kam zum Dreh, ich hörte ihre überwältigend echten Töne. Ich dachte nur: Wow! Und das gilt für sie auch privat. Da bestimmt sie ebenso positiv das Team wie bei der Arbeit“, sagt Brandrup. Mit ihr bald wieder filmen? „Jederzeit!“
Sat.1 widmet dem Thema Internet einen ganzen Sendetag. Im „Frühstücksfernsehen“ sind Brandrup und ein Experte zu Gast. Auch sind unter anderem die Fälle von „Zwei bei Kallwass“, „Richter Alexander Hold“ oder „K 11 – Kommissare im Einsatz“ am Thema Online ausgerichtet. Nach dem Spielfilm ist bei „Akte 20.12“ ein Ebay-Betrüger zu Gast.