"Tod einer Polizistin" - Die AZ-Kritik

"Tod einer Polizistin" - Dieses Charakterstück (ZDF) um einen Rache-Amoklauf nach 15 Jahren Knast war von besonderer Qualität. Die Kritik der AZ.
von  Ponkie
Die Hauptdarsteller von "Tod einer Polizistin" (l-r) Uwe Kockisch, Götz George, Rosalie Thomass und Jürgen Vogel (undatiertes Foto).
Die Hauptdarsteller von "Tod einer Polizistin" (l-r) Uwe Kockisch, Götz George, Rosalie Thomass und Jürgen Vogel (undatiertes Foto). © Sandra Hoever / ZDF

"Tod einer Polizistin" - Im Ansturm der vielen SOKO-Thriller aus allen Himmelsrichtungen war das verdeckt politisch pointierte, zeitkritische Charakterstück um einen Rache-Amoklauf nach 15 Jahren Knast von besonderer Qualität.

AZ-Kritik "Tod einer Polizistin", 14. Januar, ZDF, 20:15 Uhr

Die Spannung wächst aus einem Lehrgang an der Polizeiakademie, bei dem der pensionierte Musterpolizist Theweleit (Götz George) für eine junge Studentin zum Vorbild wird - bis sie sich näher mit dem Fall eines Gewalttäters auf der Flucht (Jürgen Vogel) befassen muss und die Arbeit mit Theweleits Kollegen Lehmann (Uwe Kockisch) als unmittelbar Beteiligte erlebt.

Die atemberaubende Manipulation vor 15 Jahren, die erst nach intensiver Archiv-Wühlarbeit für die junge Polizistin durchschaubar wird (Buch: Magnus Vattrodt nach einer Vorlage von Bernd Lange, Regie: Matti Geschonneck, ZDF), ist eine Geschichte von Vorurteil, Gesinnung und Nutzen, in der sich Wirklichkeit und Wahrheit ins Zwielicht verschieben.

Übrigens: Dass Top-Schauspieler wie Götz George und Uwe Kockisch ihren Text gern vernuscheln, ist leider eine schlechte Dauerangewohnheit und erschwert manchmal das Verständnis - aber das nehmen sie wohl als persönliche Note in Anspruch.

Trotzdem ein überzeugendes Milieu-Drama über das Grundsätzliche: Moral und Ordnung, Glauben und Wissen, Recht und Gerechtigkeit, Sicherheit und Selbstzweifel.

 

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