Tatort: Starke Quoten für Münchner Duo

Das Münchner Duo Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl begeisterte am Sonntagabend im "Tatort" rund 8,37 Millionen Zuschauer.
az/dapd |
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Navid Akhavan (l.) als Arman und Udo Wachtveitl als Hauptkommissar Franz Leitmayr im Tatort "Ein neues Leben"
BR Navid Akhavan (l.) als Arman und Udo Wachtveitl als Hauptkommissar Franz Leitmayr im Tatort "Ein neues Leben"

Das Münchner Duo Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl begeisterte am Sonntagabend im "Tatort" rund 8,37 Millionen Zuschauer.

München - Damit bescherten die Münchner Ermittler trotz teilweise skurril anmutender Geschichte und unfreiwilliger Komik der ARD den Quoten-Tagessieg zur Prime Time am Sonntagabend.

Der Inhalt: Die Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) geraten in dem Fall „Ein neues Leben“ in eine Welt voller Neid, Missgunst und roher Gewalt. Die einzige verwertbare Spur in dem Mordfall führt die beiden Ermittler schnell zu den dubiosen Spendensammlern von „Tierrettung direkt“, die vorgeben, sich für kanadische Robbenbabys einzusetzen. Der junge Polizeianwärter Fechner (Maximilian Schafroth) hatte auf einem verschmorten MP3-Player in dem Autowrack ein Bild von ihrer Homepage gerettet.

Die Mitarbeiter der straff geführten Truppe werden an der kurzen Leine gehalten – oder falls sie nicht spuren, auch mit einem Seil um den Hals und am Auto festgebunden durch den Wald geschleift. Als Chefs der Bande agieren zwei Frauen, die knallharte Isabella (Nina Proll) und ihre Geliebte Sandra (Mina Tander), die wegen einer Affäre mit einem in Ungnade gefallenen Spendensammler hin- und hergerissen ist. Gemeinsam locken sie arbeitslose Akademiker, Handwerker oder alleinerziehende Mütter mit hohen Provisionen. Sie sollen an Haustüren um Spenden werben. Hat ihre Masche Erfolg, zücken sie ein manipuliertes EC-Kartenlesegerät, das neben den Kartendaten auch die Geheimzahl ausliest. Die Spende wird nie abgebucht, stattdessen wird gleich das Konto der gutgläubigen Spender leergeräumt.

Batic ermittelt undercover

Batic gelingt es, sich unter falscher Identität in das Team der Klinkenputzer einzuschleusen, die in einer schicken Villa ein trostloses Dasein fristen. Dort führen Isabella und Sandra ein strenges Regiment: Der Kontakt zur Außenwelt ist nicht erwünscht, Handys sind verboten. Auch Batic, der seinen Alleingang ohne offizielle Genehmigung durchzieht, ist nicht mehr erreichbar. Sein Kollege Leitmayr muss sich derweil mit seinem Vorgesetzten und dem unerfahrenen Fechner herumschlagen, der sich zudem nicht gerade kollegial verhält. In der Villa erfährt Batic immer mehr über die Machenschaften der vermeintlichen Tierliebhaber. Vor allem Isabella, die in einigen Szenen an eine Domina erinnert, kennt kein Pardon und zückt auch schon mal drohend ihren Gürtel, als sie bemerkt, dass jemand aus ihrem Büro nach draußen telefoniert hat.

Batic hatte seinen Kollegen über den Ermittlungsstand informiert und hat Glück, dass er bei Isabella mit der Ausrede, nur seine kranke Mutter anrufen zu wollen, gleich zwei Mal durchkommt. Und auch seine Mitinsassen, die er nach ihrem vermissten Kollegen ausfragt, machen es dem verdeckten Ermittler erstaunlich leicht. „Wieso willst du das alles wissen?“ fragt eine von ihnen anfangs. Doch diese Zweifel sind schnell verflogen und die sich sonst misstrauisch belauernden Kollegen entdecken gegenüber Batic plötzlich ihre redselige Seite. Als das Führungsduo bemerkt, dass einer ihrer Untergebenen sie um ihre reiche Beute bringen will, wird es aber auch für Batic ungemütlich. Zusammen mit dem gierigen Kollegen hat er sich auf die Suche nach einem USB-Stick gemacht, der wertvolle Daten enthält und schon dem Toten aus dem Autowrack zum Verhängnis wurde.

Zum Schluss muss sich Batic im Wald sein eigenes Grab schaufeln. Zuvor präsentiert der Mörder dem Kommissar aber noch ein tränenreiches Geständnis. „Ihr seid doch lauter bekloppte Arschlöcher“, fasst Batic daraufhin die Gesamtlage treffend zusammen. Das Zusammenspiel der beiden Kommissare in dem „Tatort“ von Regisseur Elmar Fischer besitzt durchaus seinen Reiz. Insgesamt wirken die Zustände in der Parallelwelt der Drückerbanden aber oft überzeichnet, auch wenn sich die Drehbuch-Autoren Fred und Léonie-Claire Breinersdorfer auf reale Fälle beziehen: „Die Kolonnen sind im Stil organisierter Kriminalität aufgebaut, sie haben sich professionalisiert.“ Mitarbeiter würden notfalls mit Gewalt auf Linie gebracht „und manchmal endet das 'neue Leben' im Sarg, wie einige spektakuläre Fälle in der jüngeren Vergangenheit gezeigt haben.“

 

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