"Tatort: Querschläger": So wird der neue Hamburg-Krimi

Im neuen "Tatort: Querschläger" schießt ein Heckenschütze auf einen Lkw-Fahrer und flüchtet unerkannt. Während Falke und Grosz im Trucker-Milieu ermitteln, schlägt der Täter erneut zu. Lohnt sich das Einschalten?
(amw/spot) |
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Die Kommissare Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, l.) sowie Efe Aksoy (Deniz Arora), der Bruder des Speditionschefs, gehen in Deckung
NDR/Christine Schroeder Die Kommissare Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, l.) sowie Efe Aksoy (Deniz Arora), der Bruder des Speditionschefs, gehen in Deckung

Die Kommissare Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, 52) und Julia Grosz (Franziska Weisz, 39) müssen im "Tatort: Querschläger" (1.12., 20:15 Uhr, das Erste) mit einem Heckenschützen und zwei verfeindeten Speditionen fertig werden. Daneben rückt ein schwerkrankes Mädchen ins Zentrum des Geschehens, deren tragische Geschichte Falkes weiche Seite zum Vorschein bringt. Worum es genau geht und ob sich das Einschalten lohnt? Die Antwort gibt es hier.

Die besten "Tatort"-Fälle des Hamburg-Teams finden Sie hier

Worum geht es im neuen Hamburg-Krimi?

Bei einer Lkw-Kontrolle auf einem Autohof eröffnet ein Heckenschütze plötzlich das Feuer. Ein Fahrer wird dabei tödlich getroffen. Kommissarin Julia Grosz nimmt sofort die Verfolgung auf, doch der Täter kann unerkannt fliehen. Auf seiner Flucht verliert der Schütze allerdings etwas: eine Schachtel, die ein ganz bestimmtes Medikament enthält.

Die erste Spur führt die beiden Ermittler ins Umfeld der Spedition, auf deren Lkw geschossen wurde. Schnell wird klar: Firmenchef Cem "Jimmy" Aksoy (Eray Egilmez, 43) verschweigt etwas. Handelt es sich vielleicht um eine Auseinandersetzung im Trucker-Milieu? Doch Falke und Grosz stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Während sich langsam der Verdacht einer Erpressung erhärtet, schlägt der Täter erneut zu...

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Der "Tatort" überzeugt mit einer emotionalen Rahmenhandlung: Schwerkranke Menschen werden von den Krankenkassen finanziell im Stich gelassen und somit indirekt zum Tode verurteilt. Die dadurch entstehende Wut und Verzweiflung der Angehörigen, ist das tragende Element in diesem Krimi. Wie weit geht man für seine Familie? Das ist die Frage, die während der knapp 88 Minuten ständig im Raum steht. Das Besondere an "Querschläger": Es handelt sich um einen Krimi nach dem "Howcatchem"-Prinzip. Der Zuschauer weiß also von Beginn an, wer der Täter ist.

Die Frage nach dem Mörder ist demnach nicht die treibende Kraft der Spannung, sondern vielmehr der allmähliche Kontrollverlust des Täters. Wie ein getriebenes Tier rauscht er durch die thrillerartigen Szenen und der Zuschauer weiß nie, was er als nächstes tut. Die Verwandlung vom liebenden Familienvater Steffen Thewes in einen von Wut zerfressenen Menschen gelingt Schauspieler Milan Peschel (51) hervorragend. Großartig ist außerdem das visuelle Konzept des Films, welches durch Extreme besticht. Neben "offenen Totalen, Top Shots und Drohnenaufnahmen" habe er als Kontrastpunkt auf viele Close-ups gesetzt, erklärte Regisseur Stephan Rick (45) dem NDR.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es. Die meisten Szenen und Dialoge sind glaubwürdig. Ein wenig überzeichnet ist allerdings die Fehde zwischen dem türkischstämmigen Speditionsbesitzer "Jimmy" und seinem Schwiegervater und Konkurrenten Roland Rober (Rudolf Danielewicz, 66). Sätze wie: "Er hat mir meine Tochter genommen" wirken zu klischeehaft. Alles in allem ist der "Tatort: Querschläger" aber ein wirklich guter Krimi, der vor allem durch seinen emotionalen Tiefgang überzeugt.

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