"Tatort: Damian": So wird der neue Schwarzwald-Krimi

Bereits zum dritten Mal in der "Tatort"-Geschichte geht das neugeschaffene Schwarzwald-Ermittlerteam auf Verbrecherjagd. Doch diesmal ist irgendwie alles anders, sogar einer der beiden Haupt-Kommissare fehlt...
von  (dr/spot)

Zwei Krimis in einem werden dem Zuschauer im neuesten Schwarzwald-Tatort "Damian" geboten. Eine völlig verbrannte Leiche und ein erschossener Tennislehrer samt ebenfalls getöteter junger Gespielin im Wald halten die Ermittler Franziska Tobler (Eva Löbau, 46) und Luka Weber (Carlo Ljubek, 42) auf Trab. Haben die beiden Fälle gar etwas miteinander zu tun? Zum dritten Mal geht das erst seit Ende 2017 aktive Schwarzwald-Team am Sonntagabend auf Täterfang und fleißigen "Tatort"-Fans fällt natürlich sofort etwas auf: Luka Weber alias Carlo Ljubek ist doch gar nicht der etatmäßige Ermittler an der Seite von Franziska Tobler...

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Der Schauspieler Hans-Jochen Wagner (50), der den eigentlichen Schwarzwald-Ermittler Friedemann Berg spielt, war während der Dreharbeiten krank und musste deswegen ersetzt werden, wie der SWR bekannt gab. Im Plot erlitt Berg einen Beinbruch bei einem Skiunfall und ist deswegen nicht zum Dienst erschienen. Ausnahmsweise übernahm deswegen Kollege Weber seinen Part und ersetzte ihn sehr überzeugend. Doch um was genau geht es eigentlich?

Darum geht's

Friedemann Berg hat sich also bei einem Skiunfall einen komplizierten Beinbruch zugezogen, deshalb arbeitet Franziska Tobler bei ihrem aktuellen Fall mit dem Kollegen Luka Weber zusammen. Die beiden versuchen schon eine ganze Weile, den Mord an einer 17-Jährigen und ihrem Tennislehrer aufzuklären und treiben an der Grenze zur Überarbeitung. Eine neue Spur führt sie zu dem widerspenstigen Peter Trelkovsky (Johann von Bülow, 46), ein selbsternannter Frauenheld, der zurückgezogen im Bauwagen lebt. Zu den von ihnen befragten Zeugen gehört ebenso Jurastudent Damian. Auch er ist erschöpft, steht wegen seiner Prüfungen unter Druck und droht, daran zu zerbrechen.

Außerdem wird Damian von dunklen Ängsten geplagt. Seine Freundin Mia (Lena Klenke, 23) versucht ihm zu helfen, dringt aber nicht zu ihm durch. Die einzige Person, auf die er hört, ist sein Kumpel Georg. Die Kommissare nehmen den verwirrten Damian nicht wirklich ernst, zumal er für den Tatzeitpunkt ein Alibi zu haben scheint. Und sie müssen sich mit einem zweiten Todesfall auseinandersetzen, denn im Wald wurde in einer niedergebrannten Hütte eine Brandleiche gefunden ...

Lohnt sich das Einschalten?

Auf jeden Fall! Die Geschichte ist stark erzählt und besticht durch eine durch und durch unheimliche bis mystische Aura, die für Gänsehautmomente sorgt ohne aufgesetzt zu wirken. Gelobt werden muss in jedem Falle die überragende schauspielerische Leistung von Thomas Prenn, der den scheiternden und psychisch schwer angeknacksten Studenten Damian verkörpert. Prenn überzeugt durch sein klares und realistisches Spiel dieser Figur, die in keiner Sekunde übertrieben oder unrealistisch wirkt.

Einziger echter Kritikpunkt - neben einigen etwas missglückten (und unnötigen) Komik-Einlagen: die teilweise eingestreuten Zeitverschiebungen inklusive Rück- und Vorblenden, vor allem gegen Ende des Films. Verwirrt etwas und trübt das ansonsten einwandfreie Krimi-Erlebnis. Ob dieses Stilmittel wirklich einen Mehrwert für diesen Krimi darstellt, darf durchaus bezweifelt werden.

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