"Tagesschau"-Panne – Sender entschuldigt sich für umstrittenen Beitrag: "Hätte so nicht gesendet werden dürfen"

In der "Tagesschau" wird eine WDR-Mitarbeiterin als Discounter-Kundin ausgegeben. Wie konnte das passieren?
Agnes Kohtz |
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Bei einem Beitrag für die "Tagesschau" ist es zu einem peinlichen Fehler gekommen.
Bei einem Beitrag für die "Tagesschau" ist es zu einem peinlichen Fehler gekommen. © Screenshot ARD

Die Aktion "Wahre Preise" des Discounters "Penny" hat diese Woche hohe Wellen geschlagen. Auch die "Tagesschau" hat darüber berichtet. Doch in dem Beitrag, in dem angeblich eine neutrale Kundin interviewt wurde, wurde in Wahrheit eine WDR-Mitarbeiterin zu der Aktion befragt. Ein Versehen oder dreiste Schummelei? 

In dem Beitrag antwortet die erste Kundin in Bezug auf die Preisaktion, dass sie die Lebensmittel mit dem Preisaufschlag nicht kaufen würde, sondern lieber warte, bis die Preise in der nächsten Woche wieder normal seien. Laut "Bild" erklärt die darauf folgende Kundin Hanna Mertens hingegen in dem von WDR produziertem Beitrag, dass sie die Preisaufschläge gut fände, "weil es zum Nachdenken anregt." Schließlich denkt man normalerweise "nicht darüber nach, dass Fleisch so und so viel Aufschlag hat." 

"Tagesschau": WDR-Mitarbeiterin als Kundin ausgegeben?

Doch bei der besagten Kundin Hanna Mertens handelt es sich laut der Zeitung tatsächlich um eine Produktionsassistentin, die für den WDR tätig ist. Der Einspieler mit der Mitarbeiterin wurde mittlerweile aus dem Beitrag gelöscht. Auf "Tagesschau".de äußert sich der Sender dazu folgendermaßen: "Der Beitrag 'Wahre Kosten' wurde nachträglich bearbeitet. In der ursprünglichen Version gab es eine O-Ton-Geberin, die für den WDR arbeitet. Die mit ihr gezeigte Sequenz hätte so nicht gesendet werden dürfen. Kolleginnen oder Kollegen zu interviewen entspricht nicht unseren journalistischen Standards. Ergänzung: Die O-Ton-Geberin war zufällig als Kundin in diesem Discounter."

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Laut "DWDL" hat sich der WDR am Mittwochnachmittag noch genauer zu dem Fall geäußert: Es handle sich wohl um ein Versehen. Die Mitarbeiterin habe nach ihrem Frühdienst im WDR im Supermarkt eingekauft und sei dort vom Reporter zu der Discounter-Aktion befragt worden. "Er kannte sie nicht. Es kam zu einem Missverständnis: Die Kollegin sagte, sie komme gerade vom WDR Radio. Der Reporter verstand in dieser Situation, sie habe von diesem Thema im WDR Radio gehört", heißt es laut dem Medienmagazin in dem Statement von WDR. "Wir gehen transparent mit Fehlern um. Der Beitrag wurde – direkt als der Fehler erkannt wurde – korrigiert und mit einem entsprechenden Hinweis versehen", erklärt der Sender weiter. 

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25 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Tonio am 03.08.2023 20:14 Uhr / Bewertung:

    Manipulation und Propaganda im öRR werden immer offensichtlicher. Die Zwangsgebühren gehören umgehend abgeschafft.

  • Der wahre tscharlie am 03.08.2023 16:47 Uhr / Bewertung:

    Da ist er endlich.....DER Beweis für alle Verschwörungsideologen.....Der ÖRR manipuliert uns alle. Und das schon seit Jahren, ach was rede ich, seit Jahrzehnten.
    Und niemand hats gemerkt, außer den VIs (Verschwörungsideologen) Halleluja.......Ironie aus.

  • Tthomas am 04.08.2023 17:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Gar nicht lustig!

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