Spaß mit dem Alpha-Rüden

Das ZDF spielt in der Königsklasse: Die Mainzer haben sich die Rechte für die Champions-League gesichert und starten mit Oliver Welke und Oliver Kahn bei Gladbach gegen Kiew
Frank Rauscher |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Oliver Welke moderiert und analysiert mit Oliver Kahn im ZDF die Spiele der Champions League.
ZDF/Jochen Manz Oliver Welke moderiert und analysiert mit Oliver Kahn im ZDF die Spiele der Champions League.

Das ZDF spielt in der Königsklasse: Die Mainzer haben sich die Rechte für die Champions-League gesichert und starten morgen mit Oliver Welke und Oliver Kahn bei Gladbach gegen Kiew

Dynamo Kiew – härter hätte es für Borussia Mönchengladbach in der Qualifikation zur Champions League nicht kommen können. Während es für den Vierten der letzten Saison gegen den ukrainischen Abonnement-Meister am Dienstag, 21., und Mittwoch, 29. August, bereits um alles geht, will das ZDF erst mal einen guten Start in eine neue Ära. Die Mainzer übertragen zum ersten Mal die Spiele der Königsklasse im Free-TV. Richten soll es für die Mainzer nun vor allem ein Duo, das gleichermaßen Erfahrung und Unterhaltungspotenzial in die Waagschale wirft: Oliver Kahn trifft auf Oliver Welke, den comedy- und sportaffinen, „ran”-erprobten „heute-show”-Moderator.

AZ: Herr Welke, als Anfang der 90er Jahre „ran” bei SAT.1 startete, sagten erst nicht wenige den Untergang der Fußballberichterstattung voraus. Dabei wurde mit dieser Ära alles besser. Was hat „ran" für den Fußball getan?
„Alles besser” ist vermutlich übertrieben – „ran” hat unterschiedliche Phasen durchgemacht. Mal mit Studiopublikum, mal ohne. Mal mit zu viel Spieldaten, mal mit einem total sinnlosen Touchscreen, den ich gern in seine Einzelteile zerlegt hätte. Aber in seinen guten Zeiten war „ran” eine gute Sportsendung, und zwar nicht nur mit knackigen Spielberichten und großartigen Kommentatoren, sondern auch mit sehr aktuellen Live-Interviews. Bei uns kamen gefeuerte Trainer noch direkt in der laufenden Sendung zu Wort. Von der neuen Bildsprache mal ganz abgesehen. Kein Nostalgiker wünscht sich die 70er Jahre-„Sportschau” zurück, als Ausschnitte von drei Spielen mit bis zu zwei Kameras gefilmt wurden.

Wie viel Witz darf eine Fußballsendung haben? Haben Sie nicht Lust, die Grenzen erneut zu verschieben?
Da müssen keine Grenzen verschoben werden. Eine gute Fußballübertragung ist immer auch eine Unterhaltungssendung. Weil Fußball Emotion ist und im günstigsten Fall von ganz alleine unterhält. Dafür braucht man keinen „witzigen” Moderator. Das war in den 16 Jahren, die ich jetzt schon Sport moderiere, auch nie mein Anspruch. Was gelegentliche ironische Formulierungen nicht ausschließt. So rede ich halt über Fußball. Grundsätzlich darf man sich in dem Genre nicht zu sehr nach vorne spielen.

Mal ehrlich: Was sagt der „heute-show”-Mann zu Mehmet Scholls Dekubitus-Nummer?
Mehmet Scholl ist ein Volltreffer als Experte.

Also?
Große Turniere sind immer ein perfekter Nährboden für jede Art von künstlicher Aufregung. Weil die Nation dann insgesamt wahnsinnig aufgeregt ist. Ich hoffe, Scholl lässt sich von so was weder beeinflussen noch verbiegen.

Sie moderieren nun gemeinsam mit Oliver Kahn. Kann man es im Vorfeld irgendwie trainieren, als eingespieltes TV-Team aufzutreten?
Nein, das muss sich immer ergeben. Mit den Kollegen Bierhoff und Breitner hatte ich damals bei SAT.1 auch immer schnell eine gemeinsame Ebene. Und ich habe Olli Kahn natürlich schon vor vielen Jahren regelmäßig nach Spielen interviewt und gebe zu, dass er mich als jungen Field-Reporter durchaus eingeschüchtert hat. Mit diesem martialischen Blick in die Ferne und der manchmal geradezu zelebrierten schlechten Laune. Alpha-Rüde halt. Aber irgendwann hat man gerade an solchen Interviews den größten Spaß, und heute stehen wir ohnehin auf derselben Seite.

Ist es grundsätzlich problematisch, wenn man seine Leidenschaft aus beruflichen Gründen einbremsen muss? Wären Sie nicht manchmal viel lieber ganz normaler Fan?
Es gibt ja zum Glück noch genug Spiele, die ich mir rein privat angucke, so wie gerade zum Beispiel bei der Europameisterschaft. So was gucke ich dann so, wie es die Natur vorgesehen hat, also mit Grill und Bier in der Nähe.

Wie stand es mit Ihrem Talent als Kicker?
Sehr mau. Vor allem technisch. Beim Grätschen lief's besser. Und diese fiesen kurzen Sprints sind auch nichts mehr für mich.
Gladbach gegen Kiew,

ZDF, Dienstag, 20.25 Uhr

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.