Sonntagsstammtisch: Aus für Monika Well

Konservative Leserbriefschreiber vertreiben die Musikerin Monika Well vom BR-Sonntagsstammtisch.
Florian Reil/RBR |
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Ab sofort gibt’s für Monika Well kein Weißbier mehr im Brunnerwirt von Lansing.
BR Ab sofort gibt’s für Monika Well kein Weißbier mehr im Brunnerwirt von Lansing.

München - Der Bayerische Rundfunk hat sich von Monika Well als festem Mitglied der Fernsehtalksendung "Sonntags-Stammtisch" getrennt. Das bestätigte ein Sprecher. Zuerst hatten "Münchner Merkur" und "tz" darüber berichtet, in deren Leserbriefspalten heftig gegen die linksliberale Haltung der Kabarettistin und Musikerin geschossen wurde.

"Jede Persönlichkeit bringt eine eigene Farbe mit und hat eigene Fans im Publikum. Wir haben uns nun entschieden, vor dem Hintergrund einer Gesamtbetrachtung die Position von Moni Well neu zu besetzen", teilte die Redaktion der Sendung mit.

Neue Besetzung beim Sonntags-Stammtisch

Der BR hatte Anfang des Jahres die Stammgäste der Talkrunde neu besetzt, unter anderem mit Monika Well. Dem Sender sei klar gewesen, dass bei einer grundlegenden Veränderung die Zuschauer Zeit bräuchten, sich an die neuen Mitglieder zu gewöhnen. Eine Nachfolge Wells steht der Redaktion zufolge noch nicht fest.

Zuschauer warfen Well vor, zu oft ungefragt in die Runde zu "quatschen". Sie sei mit ihrer Art ein "Störfaktor". Well teilte der Deutschen Presse-Agentur schriftlich mit: "Für mich war die größte Überraschung, welche Emotionen und Wogen der Umstand ausgelöst hat, dass ich zweimal im Monat am Sonntag als "Stammgästin" am BR Stammtisch sitze. Dass man es damit schon zu einem regelrechten Shitstorm schafft, hätte ich mir wirklich nicht gedacht."

"Persönliche Diffamierungen"

Jetzt, nach einem halben Jahr, stimme sie eher nachdenklich, nicht dass, sondern wie dieses Experiment gescheitert ist. "Die negativen Kommentare im Netz und in den Leserbriefspalten einer bayerischen Zeitung enthalten überwiegend sehr persönliche Diffamierungen, die inhaltlich und im Ton eher zur aktuellen Diskussion über sprachliche Verrohung im Netz passen, so die Musikerin. "Leider ist das simple Fazit all dieser Meinungsäußerungen: Das Weib in Bayern hat in der Kirche und am Stammtisch zu schweigen".

Beim "Sonntags-Stammtisch" sind neben festen Mitgliedern auch Politiker, Autoren, Schauspieler und andere Persönlichkeiten aus Bayern und Deutschland zu Gast. Sie sprechen in der einstündigen Livesendung, die im Bühnenbild des Brunnerwirt aus der Serie "Dahoam is Dahoam" aufgezeichnet wird, unter anderem über aktuelle Ereignisse und blicken auf die jeweils vergangene Woche zurück. Seit Anfang dieses Jahres moderiert der frühere Chefredakteur von "Süddeutscher Zeitung" und "Spiegel", Hans Werner Kilz, das Format. Dem BR zufolge hat die Sendung rund 140.000 Zuschauer im Freistaat.

Lesen Sie hier: Sonntags-Stammtisch - Aus für Heckl und Hanitzsch

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