So wird der "Tatort: Weihnachtsgeld" am 2. Weihnachtsfeiertag

Es weihnachtet auch im "Tatort"-Land, was zwar einen zusätzlichen Krimi bedeutet, anders als die Weihnachtsgans mit Knödel und Blaukraut, ist der aber nicht allzu schwer verdaulich. Darin steht der "Tatort: Weihnachtsgeld" (26.12., 20.15 Uhr, im Ersten) seinem Vorgänger "Tatort: Die Fette Hoppe" (2013) in nichts nach.
Worum geht's im "Tatort: Weihnachtsgeld"?
Eine Nacht vor Weihnachten sind in Saarbrücken zwei Menschen auf der Suche nach einer Herberge: Die hochschwangere Sizilianerin Maria (Fanny Krausz) hat kurz vor ihrer Niederkunft heimlich das Haus ihrer Schwiegereltern verlassen, Taxifahrer Jupp (Florian Bartholomäi) ist mit dem Weihnachtsgeld seiner Kollegen durchgebrannt. Unterdessen untersuchen Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) und sein Team den Tod des Saarbrücker Taxifahrers Theo Diehl. Stellbrink würde gerne den WG-Mitbewohner des Taxifahrers befragen, doch Jupp hat sich abgesetzt. Bei den Ermittlungen stoßen Stellbrink und Co. auf eine Erpressungsaffäre, ein sizilianisches Familiendrama, ein deutsches Ehedrama und einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht...
Lohnt sich das Einschalten?
Ja und Nein. Nein, wenn man einen klassischen Krimi sehen möchte. "Weihnachtsgeld" ist an manchen Stellen fast schon albern komisch: Bordell-Observierungen samt Weihnachtseinladung, Geburt in der Scheune ("Wenn Sie wollen, dass ihr kleiner Junge mit unserem Erlöser zusammen Geburtstag hat, ist es jetzt soweit"), Showdown auf dem Weihnachtsmarkt sowie die für die Krimis mit dem etwas einfältigen, aber nicht zu unterschätzenden Kommissar Stellbrink obligatorische Verfolgungsjagd mit der roten Vespa.
Abgesehen vom Schreck am Anfang, ist der Weihnachts-"Tatort" vom Grusel- und Brutalitätsfaktor her vergleichbar mit dem Vorgänger aus dem Jahr 2013, "Tatort: Die Fette Hoppe" mit Christian Ulmen und Nora Tschirner. Wer weihnachtliche Krimikomödien wie diese mag, sollte sich diese Ausgabe der Kultreihe mit der etwas anderen Weihnachtsgeschichte von Maria und Jupp (die rheinische Kurzform des Vornamens Josef) im Saarland also nicht entgehen lassen.