So wird der "Tatort: Borowski und das Meer"

Auf einem nächtlichen Bootsausflug der Firma Marex wird der Jurist Sven Adam spektakulär erschossen. Seine Leiche verschwindet im Meer. Wer das zu verantworten hat, zeigt sich am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten. Lohnt sich das Einschalten? Hier gibt es die Antwort!
Kiel - Im "Tatort: Borowski und das Meer" (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) kommen die großen Öko-Themen ins kleine Kiel. Im Kampf um Tiefseeschürfrechte auf der Suche nach Seltenen Erden, die für die Handy-Herstellung unabdingbar sind, gibt es Opfer. Eines in Australien und jetzt auch eines in Deutschlands hohem Norden. Auf einem nächtlichen Bootsausflug der Firma Marex, der weltweit führenden Firma beim Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee, wird der Jurist Sven Adam (Andreas Patton) spektakulär erschossen. Seine Leiche kippt über Bord und verschwindet im Meer. Doch der Mann scheint seinen Tod geahnt zu haben. Vieles konnte er noch vorbereiten.
Auf der Suche nach der Leiche, dem Täter und der Wahrheit trifft Kommissar Borowski (Axel Milberg) auf viele faszinierende Frauen wie Adams Ehefrau Marte (Nicolette Krebitz), Firmenchefin Sylvana Vegener (Karoline Eichhorn) und Dr. Amali Saunders (Florence Kasumba) aus Südafrika. Seine Assistentin Sarah Brandt (Sibel Kekili) zieht es derweil eher nach Down Under - zumindest skypetechnisch.
Hat Adams Tod also etwas zu tun mit der Ermordung eines Umweltschützers, der in Australien gegen die Zerstörung der Meeresböden protestierte? Oder geht es eher um ein Eifersuchtsdrama, denn der Erschossene hatte mehrere Affären, unter anderem mit der Wissenschaftlerin Saunders? Kommissar Borowski ahnt, dass die Lösung des Falls auf dem Grund der Ostsee zu finden ist, und taucht ab in die Tiefe. Nicht ohne sich vorher mit einem wahren Experten auszutauschen. Der Kölner Ökothriller-Erfolgsautor Frank Schätzing (56, "Der Schwarm") gibt sich bei seinem Cameo-Auftritt allerdings nicht so ganz zu erkennen. Borowski: "Kenne ich Sie?" - Schätzing: "Nur wenn Sie Krimis mögen!"
Lohnt es sich, am Sonntag einzuschalten?
Jein. Frank Schätzing ist ein begnadeter Autor und vielleicht hätte er besser das Drehbuch durcharbeiten als lässige Statements abgeben sollen, denn die genial und schlüssig verbundene Handlung aus seinen Werken kann dieser Krimi nicht aufweisen. Zu konstruiert sind zum Beispiel die Einbindung von Brandners chronischer Erkrankung und die offenbar überwindbare Klaustrophobie des Kommissars - von der Auflösung des Falls ganz zu schweigen.