So wird der "Tatort" am Sonntag
In "Es lebe der Tod" treibt ein Serienkiller in Wiesbaden sein Unwesen. Felix Murot und seine Kollegen stellen ihm eine Falle. Dabei kommt der Mörder dem "Tatort"-Ermittler näher, als dem lieb ist. Ob der Krimi sehenswert ist, erfahren Sie hier.
Im sechsten Wiesbadener "Tatort" mit Felix Murot (Ulrich Tukur) wird der LKA-Ermittler nicht nur mit einem Serienkiller konfrontiert, sondern vor allem auch mit sich selbst. In "Es lebe der Tod" wird eine perfide Mordserie aufgeklärt, die nicht nur den Kommissaren unter die Haut geht.
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Darum geht es
Eine junge Frau liegt tot in der Badewanne, die Pulsadern aufgeschnitten und die Kehle durchtrennt. Sie soll das sechste Opfer eines Serienmörders sein, der seit zwei Jahren sein Unwesen in Wiesbaden treibt. Der Täter tötet nach einem ganz besonderen Muster: Er lässt es nach Selbstmord aussehen, faltet die Klamotten noch schön zusammen und hinterlässt keine Spuren. Nicht so angeblich bei seinem jüngsten Opfer.
Der Mörder nimmt Kontakt zu Murot auf, denn die letzte Tat habe er nicht begangen. Seine Vorgehensweise sei kein Mord, sondern er verhelfe zu friedlichem und würdevollem Sterben. Die Männer treffen sich, der Täter wird schließlich gefasst. Doch die Beweise reichen nicht aus. Dann erfährt Murot, dass alle Morde aus einem einzigen Grund geschehen sind - und der hat mit ihm selbst zu tun.
Beeindruckende Darsteller, oder auch: Wenn der Böse dem Guten die Schau stiehlt
"Es lebe der Tod" ist bereits die dritte "Tatort"-Zusammenarbeit von Autor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka. Auch wenn die Handlung zwischenzeitlich mehr an ein Kammerspiel erinnert als an einen Krimi, schaffen es vor allem die beiden männlichen Protagonisten, den Zuschauer zu fesseln. Dabei stiehlt der Mörder, gespielt von Jens Harzer (44, "Same Same But Different"), dem Ermittler oftmals die Schau.
Mit einer ruhigen, fast schon verführerischen Stimme spricht er mit seinem Gegenüber in einem großen, abgedunkelten Raum. Auf eine perfide Art fasziniert er, wirkt kultiviert und psychopathisch zugleich und macht es dem Zuschauer dabei leicht, jedes einzelne Wort aufzusaugen. Gänsehaut inklusive. Dabei schaut er dem melancholischen Ermittler hinter die Maske, wie sonst kein Zweiter. Schließlich hat er ihn genau studiert...
Felix Murot selbst wirkt in seinem sechsten Fall einsamer denn je. Ulrich Tukur (59, "Gleißendes Glück") schafft es scheinbar mühelos, dieses bedrückende Gefühl unverfälscht zu vermitteln und auf den Zuschauer zu übertragen. Rückblenden in die Kindheit des Ermittlers liefern zudem eine Erklärung für sein tristes Seelenleben, mit dem er in dieser Folge knallhart konfrontiert wird.
Fazit
Mit "Es lebe der Tod" ist dem Hessischen Rundfunk und den Machern ein ganz starker Sonntagskrimi gelungen. Die Geschichte allein hat schon Potential, wird aber erst durch die Darsteller zum echten Krimi-Highlight. Der Zuschauer muss bis zum Schluss zittern - und bangen, ob es sich hierbei womöglich um den letzten Murot-Fall handeln könnte.
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