So wird der letzte Krause-"Polizeiruf 110"

Ein Kunstflieger ist vom Himmel gefallen und liegt seither im Koma. Wie sich herausstellt, steckt ein Mordversuch dahinter. Mit diesem Fall verabschiedet sich Polizeihauptmeister Horst Krause vom "Polizeiruf 110". Lohnt sich das Einschalten?
(ili/spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Polizeihauptmeister Horst Krause (Horst Krause) und Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) begutachten die Absturzstelle des Flugzeugs, einer alten Tiger Moth
rbb/Oliver Feist Polizeihauptmeister Horst Krause (Horst Krause) und Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) begutachten die Absturzstelle des Flugzeugs, einer alten Tiger Moth

München - Im letzten gemeinsamen Fall, "Polizeiruf 110: Ikarus" (10.5., 20.15 Uhr, das Erste), müssen Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon, 39, "Good Bye, Lenin!") und Polizeihauptmeister Horst Krause (Horst Krause, 73, "Krauses Kur") klären, warum ein Kunstflieger aus seinem Flugzeug gefallen ist...

"Tatort" kostenlos im Livestream ansehen? Jetzt gratis bei Magine TV anmelden!

 

Das ist die Story

 

Ein junger Mann, Daniel Reef, hängt in einem Baum. Der Kunstflieger ist aus seiner Maschine gefallen, doch von dem Flugzeug fehlt erst einmal jede Spur. Daniel überlebt, liegt aber im Koma. Auf seinem Handy ist Anjela Krol (Margarita Breitkreiz, 35, "Der Grenzer und das Mädchen") zu sehen. Sie ist eigentlich in festen Händen, hatte wohl aber auch ein Verhältnis mit Daniel. Außerdem finden die Ermittler Lenski und Krause später im Flugzeugwrack eine Tasche mit 750.000 Euro in bar. Als sich dann noch herausstellt, dass der Gurt des Piloten offenbar manipuliert wurde, spricht alles für einen Mordversuch.

Krause nimmt der Fall sehr mit, da er die Familie Reef gut kennt. Daniels Vater Martin Reef (Martin Feifel, 50, "Kommissar Süden und der Luftgitarrist") betreibt gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Peter Tender (Bernhard Schir, 52, "Vorstadtweiber") eine Solarmodulfabrik - die inzwischen allerdings tiefrote Zahlen schreibt. Zunächst tippen die Ermittler auf einen Mordversuch aus Eifersucht, doch die 750.000 Euro passen nicht dazu...

 

Lohnt sich das Einschalten?

 

Ja, weil es der Abschieds-Sonntagskrimi einer Kultfigur ist. Allerdings hätte man sich für Horst Krause einen etwas besseren letzten Fall gewünscht. Dabei fängt alles so vielversprechend an: Der verzweifelte Martin Reef (Feifel) fährt auf einer der regionaltypischen Alleen übers Land, hantierte dabei mit einer Pistole und hadert mit dem Schicksal: "Wenn nur ein Tag meines Lebens wiederholt werden könnte, es wäre der Geburtstag von Catherine", sagt seine Stimme aus dem Off... Mit Catherine (Ursina Lardi, 44, "Das weiße Band") meint er seine Frau, in deren Geburtstagsparty die Nachricht vom verunglückten Sohn platzt.

Auch dass mit Feifel und Schir tolle Episoden-Darsteller an Bord sind, lässt Großes vermuten, doch in diesem Sonntagskrimi werden zu viele Details erzählt, ohne geschmeidig miteinander verbunden zu sein: Da ist die Menage-à-trois zwischen Reef, seiner Frau und dem langjährigen Geschäftsfreund, der einst auch in sie verliebt war. Ebenfalls eine Dreiecksbeziehung lebt die Geliebte des verunglückten Sohnes. Dann gibt es da noch die Problematik der Solarindustrie in einer an Arbeitsplätzen armen Region. Und kurz vor Schluss doch noch Tote.

Lesen Sie hier: Horst Krause: "Helene Fischer ist nicht so meins"

Viele Szenen, Dialoge und Figuren sind eher hölzern. Ausnahme: die Fliegerei. Mit schönen Bildern erzählt, erfährt der unbeleckte Zuschauer Neues über dieses Hobby, das im Film so viele leidenschaftlich betreiben. Beispielsweise wenn der Besitzer der abgestürzten Tiger Moth sich aufmacht, die Maschine zu suchen. Das passiert nicht etwa mittels Sender, Tower und Co. Einen Sender hatte dieser Machinentyp noch nicht. "Ich geh' jetzt mein Flugzeug suchen", sprach's, steigt in eine andere Propellermaschine und hebt ab.

So ganz nebenbei wird dann natürlich auch noch die Abschiedsfeier von "Meister Krause", wie Lenski ihn nennt, organisiert. "Ich glaub', ich werd' ihn vermissen", sagt sie leicht wehmütig in einer anderen Szene. Vielen Zuschauer dürfte der Abschied etwas schwerer fallen. Und so bleibt ein letzter Blick auf den Motorradfahrer mit Schäferhundmix Haduck im Beiwagen - apropos, der Schluss ist schon rührend, auch wenn Krause als Schauspieler noch lange nicht in Rente gehen will.

 

 

 

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.