So wird der erste "Tatort" aus dem Schwarzwald

Der "Tatort" zieht mit einem brandneuen Ermittler-Team in den Schwarzwald. Die neuen Kommissare nehmen sich im ersten Fall zurück und überzeugen doch auf ganzer Linie.
(jic/spot) |
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Ein neues Ermittler-Duo, eine neue "Tatort"-Landschaft: Im Schwarzwald ermitteln ab Sonntag (20:15 Uhr, das Erste) die Kommissare Franziska Tobler (Eva Löbau, 45) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner, 48). Ihr erster Fall ist ein unaufgeregt erzählter Film ohne Effekthascherei, in dem sich die beiden Neuen angenehm zurücknehmen. (Lust auf "Tatort" im Retro-Stil? Hier gibt es die 70er-Box mit 20 "Tatort"-Klassikern)

Worum geht es?

Tobler und Berg werden in eine kleine Schwarzwaldsiedlung gerufen. Dort ist ein elfjähriges Mädchen an einer Schussverletzung gestorben, der Nachbarsjunge ist verschwunden. Das friedlich heimgekehrte Kind der dritten Familie hat anscheinend nichts von alldem mitbekommen. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, und mit der Zeit treiben Trauer, Sorge, auch Misstrauen, die eigentlich gut befreundeten Elternpaare immer weiter auseinander.

Die Chemie zwischen den Ermittlern stimmt

Der Dialog zwischen den Kommissaren Tobler und Berg beschränkt sich in der ersten halben Stunde auf ein Minimum, doch sie benötigen nicht viele Worte, um zu zeigen: Die beiden sind ein eingespieltes Team. Auch ihr unterschiedliches Temperament sickert schnell durch: Friedemann Berg, dessen Emotionen schnell hochzukochen scheinen, hat keine Scheu, anderen auch mal "auf den Schlips zu treten", wie seine Kollegin es ausdrückt. Franziska Tobler zeigt mehr diplomatisches Geschick und gerade im Umgang mit den vom Fall betroffenen Kindern und Hinterbliebenen viel Sensibilität.


Franziska Tobler (Eva Löbau), Cornelia Harms (Steffi Kühnert) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) auf dem Weg zum Tatort im Wald Foto:SWR/Johannes Krieg

Statt plumper Exposition überlassen die Ermittler jedoch dem Fall und den verzweifelten Eltern ausreichend Raum. Inmitten von so viel Schwermut und Emotionen ist es schwer, sich Harald Schmidt (60) als Kripo-Chef vorzustellen. Der ehemalige Late-Night-Moderator war bekanntlich kurzfristig abgesprungen. Stattdessen übernimmt Steffi Kühnert (54) diese Rolle und lässt den Zuschauer schnell vergessen, dass ursprünglich jemand anderes dafür vorgesehen war.

Doch der Schwarzwälder "Tatort" stellt nicht nur ein Ermittler-Team vor, sondern hat auch eine beeindruckende Landschaft zur Verfügung. Und davon macht der erste Film vollen Gebrauch: Winterlandschaften, Wälder, Berge und Schluchten bilden eine stille und damit umso beklemmendere Kulisse für den ersten Fall des Duos Tobler und Berg.

Lohnt sich das Einschalten?

Für die einen sicherlich schon alleine, um das neue Ermittler-Team kennenzulernen. Aber auch, weil Regisseur Robert Thalheim (43) ein atmosphärischer Krimi gelungen ist, der sich seinen Figuren unaufdringlich nähert und die kalte Landschaft eindrucksvoll für sich arbeiten lässt.

 

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