So war der Bodensee-Tatort: AZ-Kritik von Ponkie
Keine Frage, dass ein Autor oder Regisseur auch mal danebenhauen darf: Das Leben ist ungerecht und das Schicksal ein heimtückisches Luder. Aber bei der Markenware „Tatort“ fällt es eben leider besonders auf, wenn sie total im Abseits landet.
Der Bodensee-Tatortkrimi „Winternebel“ (Buch: John Greve, Regie: Patrick Winscewski, ARD/SWR) verwechselt Spannung mit Verwirrung und nebelt sein Stammteam Klara Blum und Assi Perlmann (Eva Mattes und Sebastian Bezzel) samt dem Schweizer Kollegen Lüthi (Roland Koch) in einem abstrakten Bürger-&-Verbrecher-System ein: Die Tochter eines reichen Unsympathen wird entführt, kungelt offenbar mit den Gangstern und verschafft dem Kommissar Lüthi ein Trauma.
Wir schauen den Kommissaren beim Nachdenken zu, hören das Wasser im Bodensee gluckern und das erpresste Ehepaar streiten, das mit der Polizei nichts zu tun haben will.
Wer wen warum piesackt, erscheint aber zunehmend unerheblich bei diesem Provinzthriller mit demonstrativem Düsenantrieb.
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Sie haben wohl ihren Hitchcock falsch verdaut und sind dann in uralten Dialog-Nebelschwaden („Wo waren Sie gestern Abend zwischen zehn und elf?“) trübsinnig eingepennt.
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