So trauert die Sport- und TV-Welt um Harry Valérien

Viele Sportler und Medienschaffende in Deutschland trauern um "Mister Sportstudio" Harry Valérien, der am Freitagabend im Alter von 88 Jahren starb.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Viele Sportler und Medienschaffende in Deutschland trauern um Harry Valérien, der am Freitagabend im Alter von 88 Jahren starb. Lesen Sie ihre Erinnerungen an "Mister Sportstudio" in der Bilderstrecke.
dpa/dapd 9 Viele Sportler und Medienschaffende in Deutschland trauern um Harry Valérien, der am Freitagabend im Alter von 88 Jahren starb. Lesen Sie ihre Erinnerungen an "Mister Sportstudio" in der Bilderstrecke.
Die ehemalige Skirennläuferin Rosi Mittermaier, zweifache Olympiasiegerin von 1976, sagte der Nachrichtenagentur dapd: „Für uns Skifahrer war Harry ein Glücksfall, denn er war selbst Sportler und wusste Ereignisse immer richtig einzuschätzen.“
dpa 9 Die ehemalige Skirennläuferin Rosi Mittermaier, zweifache Olympiasiegerin von 1976, sagte der Nachrichtenagentur dapd: „Für uns Skifahrer war Harry ein Glücksfall, denn er war selbst Sportler und wusste Ereignisse immer richtig einzuschätzen.“
Günther Jauch erinnert sich, wie er die Nachfolge Valériens vor knapp einem Vierteljahrhundert im „Aktuellen Sportstudio“ antrat und sprach von einem der unglaublichsten Momente seines Lebens. „Da hat er mir gratuliert und gesagt: "Machens des – des wird scho!".“ Wie Jauch weiter sagte, bleibt für ihn die Erinnerung an einen großartigen Kollegen und auch der Gedanke: „Was für ein gnädiger Tod!“.
dpa 9 Günther Jauch erinnert sich, wie er die Nachfolge Valériens vor knapp einem Vierteljahrhundert im „Aktuellen Sportstudio“ antrat und sprach von einem der unglaublichsten Momente seines Lebens. „Da hat er mir gratuliert und gesagt: "Machens des – des wird scho!".“ Wie Jauch weiter sagte, bleibt für ihn die Erinnerung an einen großartigen Kollegen und auch der Gedanke: „Was für ein gnädiger Tod!“.
„Sein charmanter, humorvoller und publikumsnaher Stil bleibt unvergessen, ebenso wie sein Markenzeichen, der gelbe Pullover. Wir trauern um ihn,“ sagte der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm.
Gregor Feindt 9 „Sein charmanter, humorvoller und publikumsnaher Stil bleibt unvergessen, ebenso wie sein Markenzeichen, der gelbe Pullover. Wir trauern um ihn,“ sagte der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm.
„Das war ein Held von mir, ein Riesenvorbild“, sagte Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann der Nachrichtenagentur dpa. Er sei mit Valérien im Fernsehen aufgewachsen. „Als ich dann beim ZDF mit ihm zusammenarbeiten durfte, habe ich mit ganz großem Respekt gemerkt, dass er an jedem Tag der Woche und mit allen Beteiligten daran gearbeitet hat, die Sendung noch perfekter zu machen.“
dpa 9 „Das war ein Held von mir, ein Riesenvorbild“, sagte Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann der Nachrichtenagentur dpa. Er sei mit Valérien im Fernsehen aufgewachsen. „Als ich dann beim ZDF mit ihm zusammenarbeiten durfte, habe ich mit ganz großem Respekt gemerkt, dass er an jedem Tag der Woche und mit allen Beteiligten daran gearbeitet hat, die Sendung noch perfekter zu machen.“
„Für Generationen von Journalisten in Funk und Fernsehen war Harry ein Idol. Er hatte immer einen festen Standpunkt, den er nie verließ“, sagte Valériens ehemaliger Kollege Dieter Kürten.
Martha Schlüter 9 „Für Generationen von Journalisten in Funk und Fernsehen war Harry ein Idol. Er hatte immer einen festen Standpunkt, den er nie verließ“, sagte Valériens ehemaliger Kollege Dieter Kürten.
Er hatte seinen ganz eigenen Stil und einen feinen Humor, war immer souverän, sympathisch und aufmerksam. Auf diese Weise hat er seine Begeisterung für den Sport in seiner ganzen Breite und seine große Sachkenntnis an das Publikum weitergegeben“, schilderte ZDF-Intendant Thomas Bellut, der nach eigenen Angaben schon als junger Fernsehzuschauer ein Fan der Reporterlegende war. „Harry Valérien wird uns sehr fehlen.“
dpa 9 Er hatte seinen ganz eigenen Stil und einen feinen Humor, war immer souverän, sympathisch und aufmerksam. Auf diese Weise hat er seine Begeisterung für den Sport in seiner ganzen Breite und seine große Sachkenntnis an das Publikum weitergegeben“, schilderte ZDF-Intendant Thomas Bellut, der nach eigenen Angaben schon als junger Fernsehzuschauer ein Fan der Reporterlegende war. „Harry Valérien wird uns sehr fehlen.“
„Harry Valérien war neben Wim Thoelke und Hanns Joachim Friedrichs einer der legendären Gründerväter des ZDF-Sports“, sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey laut Mitteilung. „Mit dem aktuellen Sportstudio hat er eine Traditionsmarke im Sport-TV und für das Publikum viele unvergessene Fernsehmomente geschaffen.“
dpa 9 „Harry Valérien war neben Wim Thoelke und Hanns Joachim Friedrichs einer der legendären Gründerväter des ZDF-Sports“, sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey laut Mitteilung. „Mit dem aktuellen Sportstudio hat er eine Traditionsmarke im Sport-TV und für das Publikum viele unvergessene Fernsehmomente geschaffen.“
Man habe unglaublich viel von Valérien lernen können, sagte Sportreporter Gerd Rubenbauer am Samstag dem Bayerischen Rundfunk und nannte den Tod des 88-Jährigen einen „unglaublichen Verlust“.
dapd 9 Man habe unglaublich viel von Valérien lernen können, sagte Sportreporter Gerd Rubenbauer am Samstag dem Bayerischen Rundfunk und nannte den Tod des 88-Jährigen einen „unglaublichen Verlust“.

„Reporter war mein Traumberuf“, sagte Harry Valérien einmal. Mit seiner ganz eigenen Art prägte er die Sportberichterstattung im deutschen Fernsehen jahrzehntelang. Doch er blieb bescheiden. Nun starb er im Alter von 88 Jahren.

Starnberg – Er galt als einer der ganz Großen im deutschen Sportjournalismus. Harry Valérien war Mitbegründer der ZDF-Sendung „Das aktuelle Sportstudio“, 25 Jahre lang stand er dort bis 1988 vor der Kamera. Er berichtete zudem von Olympischen Spielen und machte ebenso als Golfkommentator eine gute Figur. Doch dem gebürtigen Münchner stieg der Erfolg nie zu Kopf, er bewahrte sich seine Bodenständigkeit und eine vornehm bescheidene Art. Man müsse sich „ganz leise hinknien und sehr laut Danke sagen“, wenn man so viel Glück im Leben gehabt habe wie er selbst, sagte Valérien einmal. Der große alte Mann der Sportberichterstattung starb am Freitag im Alter von 88 Jahren an Herzversagen.

„Reporter war mein Traumberuf“, sagte er einmal. Und diesen Job machte er mit so viel Herzblut und Leidenschaft, dass er mühelos die Herzen der Zuschauer gewann. „Sappradi – Bursch', pass auf“, rief er bei Skirennen schon mal mitfiebernd ins Mikrofon. Mit seinem großen Fachwissen, seinem Wortwitz und seinem Charme war er großes Vorbild für viele junge Sportreporter. Man habe unglaublich viel von Valérien lernen können, sagte Sportreporter Gerd Rubenbauer am Samstag dem Bayerischen Rundfunk und nannte den Tod des 88-Jährigen einen „unglaublichen Verlust“.

Auch TV-Moderator Günther Jauch bezeichnete Valérien als ein großes Vorbild. „Einer der unglaublichsten Momente meines Lebens war, dass ich vor knapp einem Vierteljahrhundert sein Nachfolger im "Aktuellen Sportstudio" werden durfte. Da hat er mir gratuliert und gesagt: "Machens des – des wird scho!"“, sagte Jauch am Samstag.

Valérien wurde mit Goldener Kamera, Bambi und vielen anderen Auszeichnungen geehrt. 2004 bekam er den Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises für sein Lebenswerk. „Harry Valérien war einer der ersten Journalisten in unseren Breitengraden, der Sport informativ und unterhaltsam zugleich gestaltet hat“, sagte der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) in seiner Laudatio und witzelte zugleich über Valériens Pullover-Faible: „Für jeden Zweck hatte er einen bunten, oft waghalsigen Pullover. Ihm gelang es also, Sport mit echter Woll-Lust zu präsentieren.“ Trotz minutenlangem Applaus gab sich Valérien bescheiden: „Ich habe eigentlich immer nur das getan, was mir Spaß gemacht hat. Und dafür soll ich einen Preis bekommen?“

Valérien war am 4. November 1923 als Sohn eines Pressefotografen zur Welt gekommen. Als 14-Jähriger verlor er die Mutter durch einen Unfall, ein Jahr später starb der Vater an den Folgen eines Herzleidens. Der Junge wurde dann vom Großvater erzogen, machte eine Lehre als Mechaniker und arbeitete in einem sogenannten kriegswichtigen Betrieb. Nach Kriegsende ging der begeisterte Skifahrer und Schwimmer an die damals neu eröffnete Deutsche Journalistenschule in München und begann so, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Valérien galt immer als fairer Reporter. Kumpanei habe er nie vermitteln wollen, betonte er einmal. Eine gewisse Nähe sei zwar nicht verwerflich, aber als Interviewer müsse man immer auch eine gewisse Distanz wahren. „In seiner kontrolliert provokanten Art schaffte er es fast immer, seine Gesprächspartner hartnäckig zu bedrängen. Er hakte nach, formvollendet im Ton, doch unerbittlich in der Sache“, schrieb Dieter Kürten, früher selbst Sportstudio-Moderator, einmal über seinen langjährigen Kollegen. Als er 1983 ZDF-Sportchef werden sollte, lehnte Valérien ab: „Ich bleibe lieber Reporter, das sagt mir mehr zu als jede Verwaltung.“

Am Ende stand nun ein gnädiger Tod – kein langes Leiden, vielmehr schlief er als Mitfahrer in einem Auto auf der Rückfahrt zu seinem Wohnort am Starnberger See ein und starb an Herzversagen. „Es bleibt die Erinnerung an einen großartigen Kollegen und auch der Gedanke: Was für ein gnädiger Tod!“, sagte Günther Jauch.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.