So spielt es sich im Team Deutschland

Nun sind die technischen Probleme behoben: Für alle, die von unterwegs aus beim "Quizduell" miträtseln  wollen, ist die Interaktion jedoch eher ungeeignet.
von  (jb/spot)
Moderiert das Quizduell" im Ersten: Jörg Pilawa
Moderiert das Quizduell" im Ersten: Jörg Pilawa © ARD/Uwe Ernst

Via App ins Fernsehen: Seit wenigen Sendungen sind im Ersten die technischen Probleme behoben und das "Quizduell" nimmt Fahrt auf. Für alle, die von unterwegs aus miträtseln wollen, ist die Interaktion jedoch eher ungeeignet. Lange Wartezeiten zwischen den einzelnen Kategorien sorgen für Frust statt Spaß. Mitmachen sollte nur, wer auch die Sendung sieht.

Das Erste hat auf seine Techniker gesetzt und letzen Endes haben diese doch noch gute Arbeit geleistet. Die Interaktion mit Deutschland via App beim "Quizduell" mit Jörg Pilawa funktioniert seit zwei Tagen. Endlich kann wie geplant jeder Smartphone-Besitzer der Bundesrepublik sein Wissen in die Waagschale werfen und seinem "Team" zum Sieg gegen die vier Studio-Kandidaten verhelfen. Doch wie verhält sich die App im Praxistest?

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Großer Pluspunkt gleich zu Beginn: Man muss nicht erneut den App- oder Play-Store nach einer Sonderversion des Programms durchforsten und unnötig Handyspeicher beanspruchen. Jeder, der die App einmal heruntergeladen hat - egal, ob als freie oder als Premium-Version - kann sich über den neuen Button "Quizduell im Ersten" quasi live in die Show einschalten und tritt somit automatisch im Team mit allen anderen Usern in Deutschland an.

Wie beim klassischen "Quizduell" wird abwechselnd aus drei Kategorie-Vorschlägen ausgewählt. Hat man sich für seinen Favoriten entschieden, wartet man ab, ob auch der Rest des Landes mit der eigenen Entscheidung konform geht. Um welches Thema sich die nächsten drei Fragen drehen entscheidet nämlich ein Mehrheitsvotum. Ist die Kategorie festgelegt wird es erstmals spannend und das nicht nur aufgrund der Fragen.

Dass man zum Beantworten nicht ewig Zeit hat, das dürfte o ziemlich jedem Quizdueller klar sein. Ärgerlich wird die Sache aber, wenn man erst gar nicht dazukommt, die gegebene Zeit zum Überlegen ausnutzen, weil die Frage erst geladen ist, wenn das Limit bereits abgelaufen ist. Schon leuchtet ein roter "Falsch"-Balken auf und das, obwohl man vielleicht gewusst - oder richtig geraten - hätte, in welchem Jahr Angelina Jolie geboren wurde. Aber es gibt ja noch zwei weitere Fragen und erst, wenn man mit denen durch ist, wird das Gesamtergebnis angezeigt.

Das Studioteam ist dran und das heißt für die Daheimgebliebenen und die Unterwegs-Quizer, die ihren Teil zum Erfolg der Sendung beisteuern wollen, erst einmal warten. So schnell man selbst mit der Beantwortung der Fragen durch ist, so lange zieht sich die Entscheidung im Studio hin. Der Smartphone-Bildschirm wird dunkel, man harrt aus, bis schließlich auch im Gegnerteam die errungenen Punkte angezeigt und mit denen aus Deutschland verglichen werden können.

Ob eine Frage von den App-Usern als richtig gelöst gilt, entscheidet wieder die Mehrheit. Um die Stimmung aufzulockern können sich Zuschauer noch von den Moderator-Kommentaren und live hinzugeschalteten Mitspielern berieseln lassen - der Unterwegs-Quizer wartet eben geduldig, bis im Studio alles geregelt ist.

Nun ist man selbst wieder am Zug. Nein noch nicht ganz, denn die Spielregeln besagen, dass abwechselnd eine Kategorie gewählt wird und so geht erneut Zeit ins Land, bis im Studio ein Themen-Konsens entsteht. Spätestens hier ist die U-Bahn angekommen, die Vorlesung in der Uni zu Ende, oder man hat schlichtweg keine Lust mehr auf ständiges Bildschirmaktualisieren, erster Frust macht sich breit. Aus- und wieder Einsteigen ins Team gestaltet sich glücklicherweise unproblematisch. Selbst wenn man eine Kategorie verpasst, darf man weiterhin teilnehmen.

Als Fazit lässt sich also sagen, dass die Idee hinter dem Spektakel tatsächlich innovativ ist, aber deutlich besser umgesetzt werden könnte und auch nur Spaß macht, wenn man gleichzeitig die Show im Fernsehen verfolgt. Für ein Mitmachen von unterwegs, was gerade den Reiz ausmachen sollte, sind die Wartezeiten zu lange und zu unregelmäßig.

Auch stehen die Gewinnchancen für Deutschland nur bedingt gut. Frei nach dem Motto: "Viele Köche verderben den Brei" ist es wahrscheinlicher, dass einer der Profi-Quiz-Kandidaten die richtige Lösung an seine Kollegen weitergibt, als das ein ganzes Land zusammen vorne liegt. Das Preisgeld wird also vermutlich auch in den kommenden Shows im Studio bleiben. Alle die sich selbst ein Bild machen wollen, haben heute Abend ab 18.00 Uhr wieder die Chance.

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