So geht es mit dem "Tatort" aus Frankfurt weiter

Die Lücke, die Joachim Król und Nina Kunzendorf nach ihrem Abschied beim Frankfurter "Tatort" hinterlassen, ist nach diesem letzten Film nicht kleiner geworden. Steiers letzter Akt ist schon jetzt einer der besten Krimis des Jahres. Doch warum quittiert der grimmige Kommissar eigentlich seinen Dienst?
Mit "Das Haus am Ende der Straße" fällt für Joachim Król (57) der letzte Vorhang als "Tatort"-Ermittler in Frankfurt. Sein Engagement in Deutschlands beliebtester Krimi-Reihe war kurz und heftig. Vier Jahre lang fluchte und soff er sich als Kommissar Frank Steier in die Herzen der Zuschauer. Doch auch wenn der griesgrämige Ermittler eigentlich immer ein einsamer Wolf war, wollte er so ganz alleine auch nicht mehr weiter ermitteln...
Warum quittiert Król den "Tatort"-Dienst?
2011 feierte das Ermittler-Duo Conny Mey (Nina Kunzendorf)/Frank Steier (Król) mit dem Fall "Eine bessere Welt" seinen "Tatort"-Einstand. Nach fünf Folgen gab Kunzendorf überraschend auf eigenen Wunsch die Rolle auf. Die Gründe dafür liegen nach wie vor im Dunkeln, denn sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum waren die beiden schnell beliebt. Während manche Medien darüber spekulierten, dass die Schauspielerin mit der Weiterentwicklung ihrer Figur nicht einverstanden gewesen sei, deutet einiges darauf hin, dass sich Kunzendorf durch das Format eingeschränkt fühlte. Liane Jessen, Fernsehspielchefin des Hessischen Rundfunks, sagte 2013 im Gespräch mit der Münchner "tz". "Eine Schauspielerin wie sie möchte sich breiter aufstellen. Deswegen hört sie auf."
Kurze Zeit später gab auch Król bekannt, künftig nicht ohne seine Kollegin weitermachen zu wollen. "Nina fehlt mir", sagte der Schauspieler in der Mitteilung. "Die Redaktion wird sicher wieder etwas tolles Neues auf die Beine stellen. Ich will da niemandem im Weg stehen. Ein klarer Schnitt scheint mir sinnvoll."
Wie geht es jetzt mit dem "Tatort" aus Frankurt weiter?
Das neue "Tatort"-Duo des Hessischen Rundfunks, Margarita Broich und Wolfram Koch, ermittelt am 17. Mai zum ersten Mal in "Kälter als der Tod". Zum Rollenprofil hieß es vonseiten des Senders Anfang 2014: "Er - Paul Brix - ist der Neue mit langjähriger Erfahrung bei der Sitte in Frankfurt; sie - Selma Jacobi - ist die Quereinsteigerin, die vorher die Polizei in Berlin psychologisch beraten hat. Er wohnt zur Untermiete bei einer alten Freundin (Zazie de Paris). Sie ist noch gar nicht so richtig angekommen in Frankfurt."
Kurze Zeit später gaben die Verantwortlichen dann allerdings bekannt, Broichs Film-Namen noch einmal zu ändern. Grund: Broich hatte die von ihr gespielte Hauptkommissarin nach einem Holocaust-Opfer getauft. Nach öffentlicher Kritik an dieser Namenswahl erklärte der hr, dass die Kommissarin einen anderen Namen erhalten werde.
Wann wird Armin Rohde endlich "Tatort"-Kommissar?
Armin Rohde ist ein "Tatort"-Veteran und stand schon mehrmals in größeren Rollen für das Krimi-Format vor der Kamera. In der Rolle des durchgeknallten Ex-Polizisten Rolf Poller als Gegenspieler von Kommissar Steier untermauert er einmal mehr seinen Status als deutscher Ausnahmeschauspieler. Höchste Zeit eigentlich, dass der 59-Jährige seine eigene Kommissaren-Rolle auf den Leib geschnitten bekommt. Dem Hessischen Rundfunk sagte er dazu: "Es gab in der Vergangenheit mehrere Versuche von verschiedenen Sendern, mich zum 'Tatort'-Kommissar zu machen... Ich habe das nur lange Jahre, bis heute, nicht für meinen Weg gehalten. Aber das kann immer noch irgendwann mal passieren, sag niemals nie."