Smudo: So bewertet er Helene Fischer und Grönemeyer

"The Voice" geht wieder los. Ab dem 20. Oktober bei ProSieben und drei Tage später in Sat.1 suchen Smudo, Samu Haber und Co. erneut nach neuen Musiktalenten der Republik. Und das, obwohl der Fanta4-Sänger einst das Casting-Konzept doch als den leibhaftigen Teufel ansah, wie er spot on news verriet.
von  (stk/spot)

"The Voice" geht wieder los. Ab Donnerstag suchen Smudo, Samu Haber und Co. erneut nach neuen Musiktalenten der Republik. Und das, obwohl der Fanta4-Sänger einst das Casting-Konzept doch als den leibhaftigen Teufel ansah, wie er spot on news verriet.

Ab dem 20. Oktober wirbeln sie wieder. Die Drehstühle, die für so viele Nachwuchs-Musiker die Welt bedeuten. Wenn "The Voice of Germany" auf ProSieben und drei Tage später in Sat.1 in seine nunmehr sechste Staffel geht, freut sich ein Mann besonders auf die Talent-Jagd: Fanta4-Sänger Smudo (48) aus dem Doppelteam mit seinem Bandkollegen Michi Beck (48). Wieso ihn die Show an ein Pferderennen erinnert, weshalb er Herbert Grönemeyer (60) einen Korb geben würde und warum Helene Fischer (32) so gut ankommt, das verriet er spot on news.

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Und Smudo, wie fühlt es sich an, wieder zurück auf dem Drehstuhl zu sitzen?
SMUDO: Anstrengend, aber es geht aufwärts. Demnächst stehen Sing-Offs an, das ist was früher die Knock-Out-Runde war. Das ist der aufregendste Teil aus Coach-Sicht, weil sich hier die Spreu vom Weizen trennt. Für uns ist das natürlich strategisch aufregend, auch um zu sehen, wen die Kollegen aus ihrem Stall ins Rennen schicken.

Stellen Sie sich vor, bei einem dieser Sing-Offs würden Marius Müller-Westernhagen, Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg als Kandidaten stehen. Für welchen von ihnen würden Sie sich entscheiden?
Das ist schwer. Aber wenn ich mir Marius so anschaue, würde ich wohl ihn nehmen. Musikalisch würde mir seine rockige Funkyness am ehesten zusprechen. Herbert hat allerdings die größeren Hits geschrieben. Aber wären sie wirklich Talente, dann hätte ich bei allen dreien das unangenehme Gefühl, dass sie ihre Stimme verstellen, erst recht das ganz nasale wie bei Udo. Ich kenne alle drei Kollegen und schätze sie sehr, ich würde mich aber tatsächlich für Marius entscheiden.

Die drei Beispiele zeigen, dass musikalischer Erfolg recht wenig mit der Stimme zu tun haben muss. Glauben Sie, die Musikhörer wollen gar keine perfekte, glattgebügelte Stimme im Radio hören?
Da sind wir absolut einer Meinung. Die Stimme ist eine von vielen Komponenten, die für eine Karriere wichtig sind. Das ist bei "The Voice" auch so. Natürlich wird ihr ein großer Stellenwert eingeräumt, aber am Ende gewinnt nicht immer die beste Stimme. Es sind oft auch die, die eine gute Geschichte zu erzählen und Charisma haben. Bei so etwas Subjektiven wie Musik ist es schwierig, wie ein Ingenieur genaue Parameter anzusetzen, was gut und was schlecht ist.

Aber manchmal wundert man sich schon, wer Erfolg hat und wer nicht...
Das Besondere in der Stimme ist auch nicht immer der Garant. Nehmen wir Helene Fischer als Beispiel. Sie hat keine besonders auffällige Stimmfarbe, aber das Gesamtding hat Erfolg. Oder man hat Bob Dylan, der wirklich nicht der beste Sänger ist. Aber was die Leute bei ihm toll finden, sind die Geschichten, die er erzählt. So verschieden wie diese Menschen sind, so verschieden sind auch die Menschen, die sich das anhören.

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Dann könnten Sie sich auch eine Songwriter-Castingsendung vorstellen?
Ich glaube es nicht. Ich sage mal so: Fußball ist sehr populär. Aber eine Show rundherum zu machen, wie Fußball gemacht wird, ist glaube ich nicht so interessant.

Thomas Helmer und Co. würden Ihnen da jetzt aber widersprechen!
Es würde mich ja Freude, wenn es anders wäre. Es ist sicherlich ein tolles Begleitmaterial, aber am Ende doch eher ein Nischenthema.

Mit den Fantastischen Vier haben Sie sich im Song "Troy" durchaus kritisch gegenüber Casting-Shows geäußert: "Kein High, nur Low, und immer wieder diese Popstars-Show". Was macht "The Voice" zur Ausnahme?
Damit war natürlich "DSDS" gemeint (lacht). Als ich zum ersten Mal angerufen und gefragt wurde, ob ich bei "The Voice" mitmachen will, habe ich nur gesagt: 'Ich kann das nicht machen. Ihr wisst doch selbst, Casting-Shows sind der Teufel!' Es wurde dann durchaus auf Augenhöhe debattiert. Danach habe ich angefangen, mich mit der Show zu beschäftigen. Natürlich, es ist eine Unterhaltungsshow und der Anspruch ist nicht, den nächsten David Bowie zu finden. Wir als Künstler haben ein Interesse daran, dass es eine Qualität hat, die unserem persönlichen Team entspricht. Wir machen darüber auch gerne Witze. Andreas Bourani wird von uns noch oft "Simply the Best" von Tina Turner vorgehalten bekommen, mit dem er uns letztes Jahr gequält hat.

Irgendetwas scheinen Sie und Michi Beck auf jeden Fall richtig zu machen. Der Sieger-Hattrick steht an...
Das wäre geil! Wir wären natürlich keine Unterhaltungskünstler, wenn wir nicht noch versuchen würden, das größere Drama daraus zu schmieden. Der Hattrick wäre ja nur der Schritt zur Weltmeisterschaft. "The Voice" gibt es in über 50 Ländern und in den USA gab es schon einige Male einen Hattrick von einem dieser Dauergäste da. Der Hattrick hier in Deutschland hört sich auch so schon legendär an. Aber viermal hintereinander gab es auf der ganzen Welt noch nicht, da wollen wir hin!

Was ist Euer Erfolgsgeheimnis?
Das Musikgeschäft ist wie ein Pferderennen. Du kannst dich mit Pferden auskennen, selbst Pferde züchten oder Pferdezeitschriften lesen. Und dann gehst du zur Rennbahn und setzt doch auf das falsche Pferd. Die größte Sorge macht uns dieses Jahr Samu Haber. Der hat viel Qualität in seinem Team.

Mit Samu Haber hatte ich zu Beginn seiner "The Voice"-Karriere bereits das Vergnügen. Damals meinte er, dass er nie die Eier hätte, um als Kandidat anzutreten. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Also so wie wir früher drauf waren, hätten wir auf jeden Fall mitgemacht. Wir haben damals sowieso bei jedem Scheiß mitgemacht - jede Gelegenheit, uns irgendwie zu präsentieren. Am Ende war das auch unser Schlüssel zum Erfolg. Man sollte wirklich jede Gelegenheit nutzen - auch um Fehler zu machen.

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