"Sleepy Hollow": Holpriger Start für den Mystery-Hit
Der kopflose Reiter galoppiert nun auch im deutschen TV: "Sleepy Hollow" holt den Mythos in die Gegenwart. Ob die Mystery-Serie auch hier an den großen Erfolg in den USA anknüpfen kann, ist allerdings noch offen.
Berlin - Mit "Sleepy Hollow" ist ein weiterer US-Serienhit in Deutschland angekommen - der Start hierzulande war allerdings eher verhalten: Dem Branchendienst "Meedia" zufolge erntete die Pilotfolge auf ProSieben eine eher mäßgie Quote von 11,1 Prozent in der Zielgruppe. Für US-Sender Fox war die Serie dagegen einer der größten Erfolge der letzten Jahre. Unter den Machern finden sich einige große Namen des Genres: Alex Kurtzmann und Roberto Orci haben bereits "Fringe" mitproduziert, Len Wiseman gehörte zum Autoren-Team der "Underworld"-Reihe.
Tim Burtons Version der Geschichte des kopflosen Reiters finden Sie hier
In "Sleepy Hollow" greift das erfahrene Team einen ur-amerikanischen Mythos auf: Der kopflose Reiter entstammt einer Erzählung von Washington Irving aus dem Jahr 1820, und wurde zum festen Teil der amerikanischen Folklore. Die Geschichte wurde unzählige Male verfilmt, in Deutschland ist vor allem Tim Burtons Version aus dem Jahr 1999 mit Johnny Depp bekannt. Die Serie versetzt den Reiter und seinen Gegenspieler Ichabod Crane nun in die Gegenwart.
Der Pilot steigt zunächst noch mittem im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein. Revolutionär Ichabod Crane (Tom Mison) schießt im Schlachtengetümmel einen maskierten hessischen Söldner von seinem Pferd. Als der Totgeglaubte sich wieder erhebt, enthauptet Ichabod ihn kurzerhand. Ihm selbst scheint es danach nicht viel besser zu ergehen, denn beim nächsten Wiedersehen gräbt er sich aus der Erde empor - in das Sleepy Hollow des 21. Jahrhunderts. Dort hat die junge Polizistin Abbie Mills (Nicole Beharie) eine kurze aber unangenehme Begegnung mit dem kopflosen Reiter, der ihren Mentor, Sheriff August Corbin (Clancy Brown) tötet. Der auf der Straße herumirrende Ichabod wird als Verdächtiger festgenommen und schnell für verrückt befunden. Lediglich Abbie ist geneigt, ihm zu glauben und weiter nachzuforschen.
Es folgen einige überraschende Wendungen: Ichabod wird in einer Vision von seiner Frau Katrina (Katia Winter) besucht, die seinerzeit als Hexe verbrannt wurde, und es stellt sich heraus, dass der Kopflose einer der apokalyptischen Reiter ist und den Weltuntergang einläuten will - genügend Stoff für einige spannende Mystery-Stunden sollte also vorhanden sein. Auch die Chemie zwischen den Protagonisten Abbie und Ichabod erscheint vielversprechend, die unvermeidlichen Fettnäpchen, die auf den Zeitreisenden warten, sorgen für Situationskomik. Eine unterhaltsame Mischung also, ob sie beim deutschen Publikum noch etwas mehr Anklang findet, bleibt abzuwarten.
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