Sky zittert um die Bundesliga-Rechte

Die Konkurrenz scheint für den Marktführer im Jubiläumsjahr so groß wie nie zu sein – denn vor allem Telekommunikations-Firmen wollen Fußball senden.
Michael Rossmann/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ohne die Bundesliga drohen Sky gravierende Einbußen.
dpa Ohne die Bundesliga drohen Sky gravierende Einbußen.

Im Jahr des Jubiläums geht es für Sky um alles oder nichts. Die Fußball-Bundesliga schreibt in wenigen Wochen die Medien-Rechte aus – und kein anderes Unternehmen der Branche ist davon so abhängig wie Deutschlands größter Pay-TV-Anbieter.

Ohne „Alle Spiele, alle Tore“, wie Sky sein umfangreiches Bundesliga-Programm bewirbt, drohen dem chronisch defizitären Unternehmen massive Probleme.

 

25 Jahre Monopol auf Fußball-Rechte: „Wir verteidigen, was wir haben“

 

Die 612 Live-Spiele pro Saison und die beliebten Konferenzschaltungen der beiden Ligen sind der Kern des Abonnement-Senders, der am 28. Februar vor 25 Jahren unter dem Namen Premiere erstmals auf Sendung ging und am 2. März 1991 sein erstes Bundesligaspiel live übertrug. „Wir verteidigen, was wir haben“, sagte Sky-Chef Carsten Schmidt im vergangenen Jahr während eines Kongresses in Köln. Bei einem seiner eher raren Auftritte in der Öffentlichkeit erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung zur Rechtevergabe: „Man bekommt mit der Zeit eine gewisse Gelassenheit, ohne es zu unterschätzen.“

Erneut: Sky-Kommentator Reif verwechselt Ribéry und Robben

An der Bedeutung der Bundesliga für das Unternehmen besteht kein Zweifel. Die Sky-Führung ist sich „im Klaren, wie wichtig Fußball ist“, sagte Schmidt der „Süddeutschen Zeitung“. „Wahrscheinlich ist unsere Verbindung zum Fußball viel intensiver und enger als die jedes anderen Unternehmens in Deutschland.“ Welche Rolle die Bundesliga hat, zeigt auch der Blick auf die Kosten. Allein für die Rechte sind in dem bis 2017 laufenden Vertrag pro Saison 485,7 Millionen Euro fällig – bei einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Und die Liga will für den neuen Vertrag noch viel mehr, wie die Fußball-Manager immer wieder betonen.

Der Sitz von Sky Deutschland in Unterföhring. Foto: dpa

 

Telekommunikations-Unternehmen drängen in den Markt

 

Anderseits gerät Sky durch wachsende Konkurrenz in Bedrängnis. Die beim letzten Bieter-Wettbewerb ausgestochene Telekom investiert wieder in Sport, kaufte zuletzt Rechte für Basketball und Eishockey. Dass insbesondere Fußball für Telekommunikations-Unternehmen attraktiv ist, zeigt der Blick in andere große Ligen. In Spanien ist Telefónica am Ball, und in Großbritannien muss sich Sky die Premier League mit der British Telecom teilen.

Medien: Eurosport prüft Kauf der Bundesliga-Rechte

Ein möglicher Gegner ist Discovery. Das Unternehmen hat 2015 mit dem Erwerb der Olympia-Rechte für den europäischen Markt Aufsehen erregt. Das Tochterunternehmen Eurosport ist bereits im Pay-Segment aktiv und hat durch Geschäftsführer Peter Hutton offensiv Interesse an der Bundesliga bekundet.

 

„No Single Buyer Rule“ gefordert

 

Sky versucht sich in Gelassenheit. „Der Weg vom Interessenten zu einem Bieter und zu einem Käufer ist sehr lang“, lautete Schmidts Antwort zur Konkurrenz-Frage. Dass neue Wettbewerber sich schnell zu einem Problem entwickeln können, hat Sky aber zuletzt bei den Premier-League-Rechten für Deutschland erlebt. Im Wettbieten setzte sich die englische Perform Group durch, die hierzulande mit Internet-Portalen wie spox.com und goal.com aktiv ist.

Noch wartet Sky auf die Ausschreibung. Diese hat sich wegen Bedenken des Kartellamtes verzögert. Die Behörde fordert von der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine „No Single Buyer Rule“, was bedeutet, dass ein einzelnes Unternehmen nicht alle Pakete kaufen darf. Diese Regel dürfte sich vor allem gegen Sky richten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.