"Schlag den Raab": Münchnerin verliert gegen TV-Ehrgeizling
Alles sah nach einem lockeren Durchmarsch des TV-Ehrgeizlings Stefan Raab (47) aus. So konnte er gegen Kandidatin Liane Weber gleich die ersten fünf Spiele des Abends für sich entscheiden. Doch die 28-jährige Fitnesstrainerin aus München bewies Kampfgeist, legte eine spannende Aufholjagd hin - und scheiterte am Ende ausgerechnet an einer Sportaufgabe gegen den deutlich älteren Showmaster.
Sehen Sie hier, wie sich die Komiker von "Switch: Reloaded" Stefan Raab vorknöpfen
Aber der Reihe nach: Das Publikum wollte an diesem Abend ganz offensichtlich eine weibliche Kandidatin sehen. Denn von den fünf Bewerbern im Studio wählten sie per Anrufvotum mit Liane die einzige zur Auswahl stehende Frau. Und die Kraftsportlerin musste sich im Kampf um die zwei Millionen Euro gleich in Spiel eins geschlagen geben: In einem Rhönrad eingespannt mussten beide so schnell wie möglich eine gewisse Distanz abrollen - Raab konnte mit seinem semi-athletischen Körper deutlich mehr Unwucht erzeugen und kam als erster ins Ziel.
Die Fragerunde "Blamieren oder Kassieren" kam zwar erst später am Abend, blamiert haben sich aber beide Kontrahenten gleich bei der zweiten Aufgabe. Beim Spiel "Rollennamen" sollten sie anhand von Schauspielern den richtigen Seriennamen erraten. Ein Beispiel: Wie heißt Bryan Cranston in der Erfolgsserie "Breaking Bad"? Auf die richtige Antwort "Walter White" kam weder Raab noch seine Herausforderin, und auch bei den folgenden Namen taten sie sich schwer - so schwer, dass Moderator Steven Gätjen (41) kurzerhand die Spielregeln zu "Sudden Death" änderte. Den konnte Raab dann für sich entscheiden, der Serienfigur Al Bundy sei Dank.
<strong>Hier finden Sie alle News aus dem Ressort TV/Medien</strong>
Danach war der Entertainer klar am Drücker. Egal, ob im Spiel "Entweder oder", beim nordamerikanischen Brettspiel "Crokinole" oder dem Wissenstest "Stimmt's?" - der ehemalige Metzger ließ der zunehmend verzweifelten Herausforderin keine Chance und ging nach fünf Spielen mit 15:0 in Führung. Im Spiel Nummer sechs und mit dem Mut der Verzweiflung konterte Liane dann aber: "Bagger" hieß die Aufgabe, bei der viele Zuschauer einen klaren Sieg für Raab vermuteten. Doch im Gegenteil: Während die Fitness-Trainerin mit Hilfe des Greifarms eines Baggers zügig sechs farbige, überdimensional große Ballons auf die dazugehörigen Fässer platzieren konnte, brachte Raab sogar einen davon zum Platzen - das bedeutete die ersten Punkte für Liane, die auf 15:6 verkürzen konnte.
Danach gestaltete sich der Abend mehr und mehr zum erhofften Schlagabtausch: Raab entschied Spiel sieben und acht für sich, kann dabei ausgerechnet im "Beach Tennis" punkten, was die niedergeschlagene Liane mit einem "Mann, ich bin so blöd!" kommentierte. Auch die "Fehler" in zwei jeweils fast identischen Bildern konnte Raab schneller entdecken. Nach Spiel 10 stand es aber dennoch vermeintlich knapp 30:25, weil Liane endlich ihr Kämpferherz zeigte. Beim Schuhe an eine Wäscheleine werfen, so dass sie an den Schnürsenkeln hängen bleiben, angelte sie sich neun Punkte, die nächsten zehn Zähler ergatterte sie dann beim "Hyke Bike"-Fahren, einem elektrischen Sitzroller.
So entwickelte sich der Abend spät doch noch zu einem echten Thriller: Spiel elf namens "Länderkunde" holte wieder Raab, "Münzen werfen" entschied dagegen die Kandidatin klar für sich - nur noch 41:37. Dann war es endlich so weit: Der ewige Showpraktikant Elton betrat die Bühne, um im Fragespiel "Blamieren oder Kassieren" das Wissen der beiden Kontrahenten abzufragen. Hier zeigte Raab all seine Routine und baute seine Führung wieder auf 54:37 aus.
Damit war Spiel 14 ein "Matchballspiel" für den Entertainer, konnte er schließlich vorzeitig den Abend für sich entscheiden - und das tat er auch, ausgerechnet beim Hürdenlauf. Als Fitness-Coach war hier Liane deutliche Favoritin, die Aussicht auf zwei Millionen Euro machte sie aber sichtlich nervös. Mit schlichtweg zu vielen gerissenen Hürden schenkte sie Raab den Etappen-, und damit den Gesamtsieg. Für den nächsten Herausforderer sind nach dem vierten Sieg in Folge von Raab damit 2,5 Millionen Euro zu gewinnen.
Ein Erfolg war der Abend nicht nur für Raab, sondern auch für den Sender ProSieben: Mit 22,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war Raabs Mehrkampfshow klarer Sieger in der Zielgruppe. Bei den Gesamtzuschauern triumphierte dann aber doch noch eine Frau über den ehrgeizigen Show-Mann: Carmen Nebel (58) und ihre ZDF-Sendung "Willkommen bei Carmen Nebel" holte mit 4,14 Millionen Zuschauern von allen Sendungen um 20.15 Uhr die höchsten Einschaltquoten des gestrigen Samstags.
- Themen:
- ProSieben
- Schlag den Raab
- Stefan Raab