Sabin Tambrea an seinen Grenzen
Mit dem Fernsehfilm Nackt unter Wölfen konnte das Erste trotz des schwierigen Themas am gestrigen Mittwoch gut 5,45 Millionen Menschen vor den Bildschirm locken. Im Interview spricht Darsteller Sabin Tambrea über den Film.
München - Rund 5,45 Millionen Zuschauer wollten am vergangenen Mittwoch die gleichnamige Neuverfilmung des Buches "Nackt unter Wölfen" von Bruno Apitz im Ersten sehen - trotz eines alles andere als leichten Themas. In dem Fernsehfilm wird die Geschichte eines dreijährigen Kindes und einer Gruppe von Häftlingen erzählt. Der Junge kommt nur wenige Wochen vor der Befreiung in einem Koffer in das Konzentrationslager Buchenwald. Die Häftlinge versuchen das Kind vor der SS zu verstecken und zu beschützen.
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Kein Treffen mit Überlebenden
"Viele Szenen haben mich an meine Grenzen gebracht", erzählt Sabin Tambrea (30, "Ludwig II.") im Interview mit "Bild". Der Schauspieler, der SS-Untersturmführer Hermann Reineboth verkörpert, wollte sich demnach vor dem Film nicht mit echten Überlebenden treffen: "Ich hätte das pietätlos gefunden. Und Täter zu treffen, habe ich für mich ausgeschlossen. Diesen Menschen, von denen ja viele entkommen sind, würde ich nicht begegnen wollen."
Der Film hat ihn verändert
Das Drama habe ihn verändert, wie er weiter erklärt: "Es fällt mir zum Beispiel immer schwerer, Nachrichten zu gucken, weil wir immer wieder mit ansehen müssen, zu welchen Dummheiten Menschen fähig sind. Wir haben überhaupt nichts aus der Geschichte gelernt." Er würde nun auch gerne eine Komödie spielen, doch "anscheinend bietet die finstere Seite mehr Projektionsfläche. Aber ich bin eigentlich ein sehr fröhlicher Mensch. Ich lache wirklich gern!"
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