Regie-Star Rosenmüller: "'Musikantenstadl' hat mit Bayern nicht viel zu tun"

Marcus H. Rosenmüller und sein kreatives Team haben wieder ein grandioses Singspiel abgeliefert. Wäre der bayerische Regie-Star dann vielleicht auch der Richtige, um den "Musikantenstadl" aufzupeppen? Das sagt Rosenmüller dazu.
von  (ili/spot)
Hat den bayerischen Heimatfilm entstaubt: Regisseur Marcus H. Rosenmüller
Hat den bayerischen Heimatfilm entstaubt: Regisseur Marcus H. Rosenmüller © ddp images

Regisseur Marcus H. Rosenmüller und sein kreatives Team haben auch dieses Jahr wieder ein grandioses Singspiel zum Starkbieranstich am Nockherberg abgeliefert. Wäre der bayerische Regie-Star dann vielleicht auch der Richtige, um den "Musikantenstadl" aufzupeppen? Das sagt Rosenmüller dazu.

München – Auch wenn der Applaus der CSU-Granden im Saal etwas verhalten ausfiel, war "Auf dem Nockherberg" (BR) dennoch ein voller Erfolg, was auch die überragende Quote belegt. 2,8 Millionen Menschen sahen bundesweit ab 18.30 Uhr zu, wie Kabarettistin Luise Kinseher (46, "München 7") als Mama Bavaria der bayerischen Politprominenz die Leviten las. Das anschließende Singspiel "Völlig losgelöst", inszeniert von Regisseur Marcus H. Rosenmüller (41, "Sommer in Orange"), trug ebenfalls zum grandiosen Marktanteil von 9,7 Prozent bei.

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Grund genug, bei dem aus Tegernsee stammenden Filmemacher, der gleich mit seinem Regie-Debüt "Wer früher stirbt, ist länger tot" (2006) dem Heimatfilm neues Leben einhauchte, nachzufragen, ob er sich nicht auch vorstellen könnte, selbiges mit der TV-Show "Musikantenstadl" (ORF, BR, SRF) zu machen. Denn wie die Verantwortlichen unlängst verlauten ließen, soll die Sendung aufgepeppt und verjüngt werden... spot on news hat nach dem Singspiel am Münchner Nockherberg bei Rosenmüller nachgefragt:

 

Wie haben Sie das Singspiel hinter der Bühne miterlebt?

 

Marcus H. Rosenmüller: Weil das Singspiel live ist, ist es eine sehr große Anspannung. Schließlich möchte man ja, dass es so abläuft, wie man es geprobt hat. Ich habe schon immer Angst, dass irgendetwas Blödes passiert, eine Perücke verrutscht oder ähnliches.

 

Und ist etwas passiert?

 

Rosenmüller: Bei Frau Merkels erstem Auftritt haben die Haare am Anfang etwas komisch ausgesehen. Das hat aber zum Glück gerade noch nach Absicht ausgesehen. Mehr ist nicht passiert.

 

Wie feiern Sie jetzt?

 

Rosenmüller: Nicht allzu überschwänglich, weil vor allem die Schauspieler alle ziemlich erschöpft sein dürften. Am Singspiel wird ja bis kurz vorher mit heißer Nadel gestrickt, damit es ganz aktuell ist. Viele vom Team müssen noch abbauen und kommen erst später dazu...

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Nicht nur die Texte von Thomas Lienenlüke, auch die Songs waren wieder ganz toll. Kann man die irgendwo kaufen?

 

Rosenmüller: Nein. Die werden von Gerd Baumann und Sebastian Horn ausschließlich für den Nockherberg produziert. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie das eine oder andere Lied vielleicht mal bei einem Konzert spielen werden.

 

Lustig war auch die Cover-Version des NDW-Hits "Der goldene Reiter" für Münchens neuen Oberbürgermeister Dieter Reiter.

 

Rosenmüller: Das stimmt. Normalerweise machen die beiden keine Cover-Songs, aber beim "Goldigen Reiter" hat es einfach gepasst, wie die Faust aufs Auge.

 

Wie war es überhaupt, nach so vielen Jahren mit OB Christian Ude, jetzt eine vollkommen neue Figur einführen zu müssen?

 

Rosenmüller: Das war absolut kein Problem. Ich persönlich bin nur etwas wehmütig gewesen, weil der Herr Ude nicht mehr dabei war. Uli Bauer hat den immer so gut gespielt, dass es einfach eine Freude war. Vielleicht muss man sich da in ein paar Jahren mal etwas überlegen.

 

Christian Ude ist ja selbst auch Kabarettist. Könnten Sie sich vorstellen, den Alt-OB mal in das Singspiel zu integrieren?

 

Rosenmüller: Beim Nockherberg eher weniger, auch wenn er wirklich ein sehr großes kabarettistisches Talent hat.

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Sie haben den Heimatfilm wieder populär gemacht, dem Singspiel neues Leben eingehaucht... Die TV-Show "Musikantenstadl" soll ja aufgepeppt werden. Wäre das ein Job für Sie?

 

Rosenmüller: Nein, nicht wirklich. Das ist nicht meine Musik und hat für mich auch nicht so richtig viel mit Bayern zu tun, außerdem ist es mir ein bisschen zu seicht.

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