"Raus mit Markus Lanz": Über 80.000 unterzeichnen Online-Petition

Über 80.000 Menschen haben die Online-Petition zur Absetzung der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" bereits unterschrieben. Initiatorin ist die Leipzigerin Maren Müller.
Berlin - Mit ihrer Unterschriftenaktion unter der Überschrift "Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!" bei der Online-Plattform "Open Petition" scheint die Leipzigerin Maren Müller einen Nerv getroffen zu haben. Über 80.000 Menschen haben bereits ihre Unterschrift geleistet und es dürften wohl noch einige dazu kommen.
Hintergrund für die drastische Forderung nach der Absetzung der ZDF-Talkshow ist die Ausgabe vom 16. Januar, in der Moderator Markus Lanz (44) Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht (44) in ein Streitgespräch verwickelte und ihr immer wieder ins Wort fiel.
"Die Sendung "Markus Lanz" vom 16.01.2014 zeigte zum wiederholten Male, dass Herr Lanz weder fähig noch willens ist, seinen Gästen gleichberechtigt Wohlwollen, Rederecht und Anstand entgegenzubringen", heißt es in dem Petitionstext. Und weiter: "Ein Moderator, der offenbar große Probleme damit hat, dem politischen Spektrum links von der Mitte mit einem Mindestmaß an Höflichkeit zu begegnen, passt nicht in ein Öffentlich Rechtliches Format. Der im explizitem Falle miserable Stil im Umgang mit Sahra Wagenknecht spiegelt in drastischem Maße wider, dass politische Neutralität für Lanz ein Fremdwort ist."
Und wie reagiert das ZDF auf die Kritik an Lanz? In einer Mail der ZDF-Zuschauerredaktion, die der Twitterer @coatilex öffentlich gemacht hatte, heißt es: "[...] wir können versichern, dass Sahra Wagenknecht mit der, wenngleich sehr intensiven Auseinandersetzung in der Sendung zufrieden war und nicht den Eindruck hatte, ihre Postionen nicht ausreichend darlegen zu können." Einer Aussage, der Wagenknecht schließlich selbst auf ihrer Twitter-Seite widersprach. "Liebes ZDF, nach dem breiten Protest gegen Markus #Lanz' Gesprächsstil zu behaupten, ich sei zufrieden gewesen, ist doch etwas arg frech", so die Linke-Politikerin.
Das ZDF ruderte daraufhin zurück und twitterte: "Sorry @SWagenknecht, ist wohl nach der Sendung falsch angekommen - gibt sicher nochmal die Möglichkeit dies auszuräumen." Einen weiteren Besuch bei Markus Lanz schließt Wagenknecht allerdings erstmal aus. "Vorerst ist mein Bedarf gedeckt", erklärte sie der "Bild"-Zeitung.
Lanz selbst wollte sich bisher nicht zu den Vorwürfen äußern. Derzeit bereitet sich der Moderator auf die nächste "Wetten, dass..?"-Ausgabe vor, die am kommenden Samstag aus Karlsruhe gesendet wird.