Quoten-Einbruch: Wird "RTL-Direkt" mit Jan Hofer abgesetzt?

Desaströse Quoten fuhr am Dienstagabend RTL mit seinem neuen Nachrichtenformat "RTL-Direkt" mit Moderator Jan Hofer ein. Die Verantwortlichen dürften jetzt schon über das mangelnde Zuschauerinteresse verwundert sein.
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Am Montag hatte Jan Hofer (71) bei RTL seinen ersten Auftritt als Anchorman absolviert. "Guten Abend. Hier ist die erste Ausgabe von 'RTL-Direkt', dem neuen Nachrichtenformat bei RTL", begrüßte er das TV-Publikum. Der frühere "Tagesschau"-Chefsprecher trug dunklen Anzug, aber keine Krawatte. Er hatte den Schlips bei seinem ARD-Abschied im Dezember vor den Augen von fast 15 Millionen Zuschauern symbolisch für immer abgenommen.

"RTL-Direkt" ist am Montag gestartet: Kritik an Jan Hofer

In der ersten Ausgabe war die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zu Gast, die auch wegen Hofers "Let's Dance"-Teilnahme spottete. Die Einschaltquote war zum Auftakt immerhin solide. 1,87 Millionen (9,1 Prozent) schalteten ab 22.15 Uhr ein. Zum Vergleich: Die ARD-"Tagesthemen" sahen ab 22.30 Uhr 2,06 Millionen (11,6 Prozent). Doch die Zuschauerkritik war bereits am Montagabend vor allem auf Twitter wenig wohlwollend.

Miese Quoten: Wenig Interesse am neuen RTL-News-Format

Am gestrigen Dienstag folgte der Quoten-Einbruch. Nur 1,1 Millionen schauten zu, das war ein Rückgang von 770.000 im Vergleich zum Vortag. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum sackte auf 4,7 Prozent ab. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden nur sehr schwache 5,4 Prozent erzielt, das berichtet "DWDL". Das wird Sender und Verantwortliche ziemlich verwundern; haben sie doch mit einem neuen News-Format und der Hofer-Personalie auf hohes Zuschauerinteresse gehofft.

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Wird "RTL-Direkt" aus dem Programm genommen?

Jetzt müssen die Chefs und das News-Team reagieren und den schwachen Quoten entgegensteuern. Sollte der Marktanteil weiterhin so gering bleiben, wird sicherlich über eine Sendeplatzveränderung oder eine Kürzung nachgedacht. Vier Folgen pro Woche sind montags bis donnerstags eigentlich vorgesehen. Der Worst Case für den Kölner Privatsender: Wenn man schon jetzt (intern) über eine komplette Absetzung von "RTL-Direkt" diskutiert. Wie man die Quoten steigen lassen möchte? Eine AZ-Anfrage an RTL blieb dazu bislang unbeantwortet.

Es wäre nicht die erste Absetzung, die Top-Promis oder Sendergesichter bei RTL treffen würde. Der Sender schmiss im vergangenen Jahr "Die Quarantäne-WG" mit Günther Jauch, Thomas Gottschalk und Oliver Pocher nach nur drei Tagen aus seinem abendlichen Programm. 

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6 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 18.08.2021 23:37 Uhr / Bewertung:

    Sorry, aber wer das Temperament einer Schlaftablette hat, wird nicht zum Quotenkönig. Nur weil jemand Jahrzehnte Nachrichten vorgelesen hat, wird aus ihm über Nacht kein Moderator.

  • AllesBesser am 18.08.2021 21:17 Uhr / Bewertung:

    Lustig: die Gruppe der 14- bis 49-Jährigen als Maßstab für die Zuschauerquote hat tatsächlich RTL maßgeblich eingeführt. Damals war das für den Sender praktisch, bestand deren Klientel eben vor allem aus dieser Altersklasse. Dabei ist es ein völlig realitätsfern Maßstab, wenn man mal einen Blick auf die Alterspyramide in D schaut. Wer hätte gedacht, dass genau das RTL mal auf die Füße fällt.

  • brauxtnix am 18.08.2021 19:06 Uhr / Bewertung:

    Ein bekannter Name garantiert nicht für gutes Programm.

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