Pures Adrenalin

Peter Lohmeyer muss sich im Thriller „Blutadler“ mit abscheulichen Verbrechen auseinandersetzen.
von  Volker Isfort
Jan Fabel (Peter Lohmeyer) braucht seine Dienstwaffe oft, der Gegner ist völlig skrupellos.
Jan Fabel (Peter Lohmeyer) braucht seine Dienstwaffe oft, der Gegner ist völlig skrupellos. © ARD/Degeto

Der Hamburger Mord-Ermittler Jan Fabel (Peter Lohmeyer) blickt besorgt bis gequält. Was Wunder, bei solch abscheulichen Bluttaten, die der wackere und integere Kriminalist aufzuklären hat. Der schottische Schriftsteller Craig Russell hat Jan Fabel erfunden, die ARD hat nun zum zweiten Mal einen seiner Thriller adaptiert. In „Blutadler“ treibt ein Ritualmörder sein finsteres Spiel mit dem Kommissar.

AZ: Herr, Lohmeyer, Sie treten mit Ihrem abgründigen Thriller ausgerechnet gegen „Wetten, dass?“ an.
PETER LOHMEYER: Das ist doch herrlich – auf jeden Fall habe ich das so für mich beschlossen. Es ist doch wunderbar, dass die ARD nicht „Tante Kreti auf Sylt oder Mallorca“ anbietet, sondern „Blutadler“ als richtigen Kontrast.

Ist denn der dritte Teil schon eingetütet?
Nein, die ARD schaut schon auf die Quote. Das ist schade, ich finde mich da als Künstler – wenn ich das Wort in den Mund nehmen darf – beschränkt. Wenn man in so eine Rolle schlüpft, möchte man natürlich auch ein paar Auftritte hinlegen. Die Krimis dazu hat Craig Russell ja geschrieben.

Haben Sie alle gelesen?
Nein, nur die, die ich drehe, sonst wäre ich zu enttäuscht, falls es nicht klappt. Aber das gehört zum Geschäft, das passiert auch anderen. Ich habe auch „Kommissar Süden“ geliebt und dann wurde der unverschämterweise abgesetzt.

Die Atmosphäre des Krimis ist finster, schränkt Sie das als Schauspieler ein?
Es macht Spaß, etwas ganz konsequent durchzuziehen. Ich muss als Jan Fabel ja auch nicht alle meine schauspielerischen Facetten zeigen können. Wenn Sie mich anders sehen wollen, dann müssen Sie etwas warten. Im Dezember bin ich mit Axel Prahl in einer Komödie zu sehen.

Immerhin, man bekommt ja den Eindruck, dass fast nur noch Krimis gedreht werden.
Ja, das hat leider auch einen negativen Effekt: Deutsche Krimis sind für das Kino verbrannt. Die Leute sind im Fernsehen versorgt. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man unbedingt jede Vorabendserie als Krimi anlegen muss. Es gab ja auch – und das meine ich überhaupt nicht despektierlich – „Drei Damen vom Grill“. Man muss nicht alles übers Krimigeschäft erzählen. Andererseits springe ich jetzt für Jan Fedder sechs Folgen im „Großstadtrevier“ ein.

Die Duschszene am Anfang des Films zeigt es deutlich: Sie haben noch immer nicht zugenommen, obwohl Sie schon mehrere Jahre mit Sarah Wiener verheiratet sind.
Die kocht ja so gesund! Ich will ja zunehmen, aber es klappt nicht. Ich spiele zwei Mal die Woche Fußball, bin dauernd mit dem Rad unterwegs – und dann setzt halt nichts an.

Sie brauchen mehr Stadionwürste.
Hatte ich doch! Ich habe eine englische Woche als Schalke-Fan hinter mir: Das Revierderby, Arsenal, das Spiel gegen Nürnberg. Aber zunehmen können Sie beim Fußballschauen nicht. Ich vergesse alles um mich herum, das ist pure Emotion und Aufregung. Beim Derby habe ich mir aber schon gedacht: Vorsicht, das ist zu viel Adrenalin. Also, wenn ich mal eine Herzattacke bekomme, dann sicherlich im Stadion.

Samstag, 20.15 Uhr, ARD

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